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Jubiläum für Birgler-Erfolgsgeschichte

Manfred Kohler (r.) und Wise Feurstein mit der Sennschülerin Elke Klages.
Manfred Kohler (r.) und Wise Feurstein mit der Sennschülerin Elke Klages.
Vor zehn Jahren begann das spannende Projekt in der höchstgelegenen Sennerei des Landes.

Warth. (stp) „Nicht auszudenken, was aus unserer Sennerei geworden wäre, hätte nicht Alois ,Wise‘ Feurstein vor zehn Jahren das Ruder in die Hand genommen und die Zukunft der Sennerei und damit der Milchbauern in der Gemeinde gerettet“, zollen die Einheimischen Wise beim wöchentlichen Grillabend in der Sennerei Lob und Anerkennung. Als hätte er nicht auch so alle Hände voll zu tun, will er diese Tradition, bei der Gäste und Einheimische Spezialitäten aus der Sennerei/Wälder Metzge genießen, beibehalten. „Weil es zur lieben Gewohnheit geworden ist und bei den Gästen gut ankommt“, verrät der Wälder Unternehmer, der vor zehn Jahren an den Hochtannberg gekommen war, um die von der Schließung bedrohte Sennerei zu „retten“ und nachhaltig auf gesunde Beine zu stellen.

Mehrere Standbeine

Die Betonung liegt auf der Mehrzahl Beine – denn neben der neu kreierten Qualitätsmarke „Birgler“ für Käse und Milchprodukte setzte Feurstein auch auf die Marke „Wälder Metzge“ sowie auf einen Imbiss und Zimmervermietung. „Nur eine Sennerei allein wäre hier am Hochtannberg nicht wirtschaftlich zu führen“, meint Wise erklärend und verweist auf die Tatsache, dass in den Jahren vor seinem Engagement in Warth immer wieder von Auflassung der Sennerei die Rede war. „Sie war früher sogar mehrfach für mehrere Monate geschlossen“, ergänzt Alt-Bürgermeister Gebhard Fritz, dem es schließlich gelungen ist, mit dem Wälder Metzgermeister eine dauerhafte Lösung zu finden. Sehr zur Freude der Warther Milchbauern (eingeschlossen auch jene aus der Tiroler Nachbarschaft Lechleiten und Gehren), die dank Feurstein und der engagierten Obfrau Elisabeth Weißenbach langfristig disponieren können.

Start in der alten Sennerei

Begonnen hat Feurstein noch in der alten Sennerei, heute ein beliebter gastronomischer Treffpunkt. Bald entwickelte er ein Konzept, das Synergien nutzte und damit die Sennerei überlebensfähig machte. Neben Käse und Schinken gibt es einen kleinen Imbiss und Appartementvermietung, geschlachtet wird in der nahen Tiroler Nachbarschaft, wo Feurstein die Infrastruktur einer aufgelassenen Metzgerei nützt.

Heimische Produkte

So gut es geht, verlässt sich Feurstein auf Lieferanten und Partner aus der unmittelbaren Nachbarschaft. „So ist gewährleistet, dass nur beste Qualität, deren Herkunft auch nachvollziehbar ist, angeboten wird.“ Die Warther Gäste honorieren das – und viele decken sich nach dem Urlaub vor der Heimreise mit „Birgler“-Produkten ein. Zum eigenen Verzehr oder als schmackhaftes und gesundes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.

Wichtige Investition

Rund 1,5 Millionen Euro hat Feurstein in das multifunktionale Gebäude investiert und mehrere Geschäftsbereiche entwickelt:

» Die Sennerei, in der bei der Übernahme vor zehn Jahren weniger als 200.000 Liter jährliche Milchanlieferung verarbeitet wurden. Heute sind es zwischen 320.000 und 350.000 Liter jährlich.

» Die Fleischverarbeitung in Zusammenarbeit mit Feursteins Bruder, der den elterlichen Stammbetrieb in Andelsbuch übernommen hat.

» Den Imbiss mit Verkaufslokal, der vor allem bei den Ausflüglern sehr beliebt ist, der aber auch von Warth-Urlaubern sehr geschätzt wird.

» Appartementvermietung im Obergeschoß mit Angeboten für zwei bis sechs Personen.

Hochbetrieb in Sennerei

Seit ein paar Tagen hat Feurstein sein Team aufgestockt. „Viele Jahre hat mich der Meistersenn Manfred Kohler unterstützt, er hilft auch jetzt noch aus, doch seine gesundheitlichen Probleme machen ihm mehr und mehr zu schaffen, deshalb habe ich in den vergangenen zwei, drei Jahren selbst gesennt“, erläutert Feurstein, der jetzt mit der aus Elbigenalp stammenden Elke Klages eine neue Mitarbeiterin einschult. „Sie hat auf der Alpe schon Erfahrung gesammelt und mit Manfred steht mir ja ein ausgezeichneter Lehrer für die Einschulung zur Verfügung. Mal sehen, wie’s läuft – eigentlich wäre ich schon froh, wenn mir die Arbeit in der Sennerei abgenommen wird“, ist Wise zuversichtlich, dass aus der begonnenen Probezeit eine Dauerbeschäftigung wird.

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