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JoWooD-Insolvenz: Investor abgesprungen

Die Zukunft des Computerspiele-Herstellers JoWooD, der im Jänner in die Insolvenz geschlittert ist, ist weiter ungewiss. Ein rettender Investor ist abgesprungen, weil er die nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen konnte, bestätigte Insolvenzverwalter Helmut Platzgummer einen entsprechenden Bericht im "WirtschaftsBlatt" (Donnerstagausgabe). Nach derzeitiger Verfahrenslage müsse ein Investor etwa 5 Mio. Euro in die Hand nehmen, so Platzgummer. Aber noch ist nichts verloren, laut dem Insolvenzverwalter sind nämlich noch zwei Interessenten im Rennen, wie er zur APA sagte.
Heute hat am Handelsgericht Wien die Berichts- und Prüfungstagsatzung stattgefunden. Bei diesem eher formellen Termin trägt der Insolvenzverwalter sämtliche Forderungen der Gläubiger in ein Verzeichnis ein und schaut, wer am Verfahren teilnimmt und wer nicht. Der wirklich entscheidende Termin findet erst am 7. April statt. Für diesen Tag ist die Sanierungsplantagsatzung angesetzt. Allerdings zeichne sich ab, dass der Sanierungsplan bis zu diesem Datum noch nicht fertig sein wird. Vermutlich werde das erst ein oder zwei Monate später der Fall sein, meinte Platzgummer.

Bei dem Termin heute, Donnerstag, wurde auch über den Fortbetrieb gesprochen. Dieser sei nicht gefährdet, es gebe keine Gründe, das Unternehmen zu schließen. Bis die Entscheidung fällt, wie es mit JoWooD weitergeht, kann beim Software-Produzenten also weitergearbeitet werden. Platzgummer zeigte sich zuversichtlich, dass für JoWooD eine Lösung gefunden wird: “Die letzten Wochen haben gezeigt, dass es Interesse an dem Erwerb des Unternehmens gibt.”

JoWooD hat am 7. Jänner die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beim Handelsgericht Wien beantragt. Das Unternehmen kämpft seit Jahren ums Überleben und ist schon einmal knapp an der Insolvenz vorbeigeschrammt. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens betragen rund 20 Mio. Euro. Falls das Sanierungsverfahren angenommen wird, beträgt die Quote 20 Prozent, zahlbar auf zwei Jahre.

Das JoWooD-Papier ist derzeit an der Wiener Börse rund 40 Cent Wert. (APA)

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