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Joropo-Tanz, Lichterfest und Italo-Küche nun Kulturerbe

In Venezuela und Columbien wird der Joropo getanzt
In Venezuela und Columbien wird der Joropo getanzt ©APA/AFP
Die italienische Küche gehört nun ebenso wie der venezolanische Tanz Joropo zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Auch das hinduistische Lichterfest Diwali wurde neu auf die UNESCO-Liste aufgenommen. Ein Komitee berät in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi noch bis Donnerstag über dutzende Anträge zur Aufnahme in das immaterielle Welterbe - etwa das Jodeln in der Schweiz und das Weben von Saris in Bangladesch.

Die italienische Küche, die sich auf der Liste nun in Gesellschaft mit der französischen Gourmetküche befindet, "ist die Geschichte eines Volkes, das sein Wissen bewahrt und es von Generation zu Generation in Spitzenleistung verwandelt hat", sagte der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida. Die Anerkennung sei ein Grund zum Stolz, aber auch ein Ansporn: "Sie wird unseren Produkten, unseren Regionen und unseren Produktionsketten zusätzliche Wertschätzung verschaffen."

Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni begrüßte die Entscheidung zugunsten der italienischen Gastronomie. "Die italienische Küche ist unser eindrucksvollster Botschafter. Sie begleitet den Tourismus, bereichert das kulturelle Angebot Italiens und verkündet weltweit den Wunsch, an den vielen Orten und unter den Menschen präsent zu sein, die Italien zu einer Gemeinschaft machen. Heute möchte ich allen Italienern in der Welt danken", sagte Meloni in einer Videobotschaft.

Ähnlich äußerte sich Tourismusministerin Daniela Santanchè: "Die kulinarische und gastronomische Tradition ist lebendig und authentisch geblieben, weil es uns gelungen ist, das kulturelle Erbe zu bewahren und den Wissenstransfer praktischer und handwerklicher Fähigkeiten zwischen den Generationen sicherzustellen - von der häuslichen Tradition bis zur gehobenen Gastronomie". Italiens gastronomisches Angebot sei bereits ein unverzichtbarer Pfeiler der Tourismusindustrie. Der Sektor erzielte 2024 einen Umsatz von über 40 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Joropo, der Musik, Gesang und schnellen Paartanz vereint, hat indigene, afrikanische und europäische Wurzeln und entstand in den Ebenen entlang der Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien. Er wird begleitet von Instrumenten wie Harfe, Maracas und Geige, während Tänzerinnen ihre Röcke schwingen und männliche Partner ihre Füße schnell im Rhythmus der Musik aufstampfen. Die Frauen tragen bunte Kleider und die Männer Anzüge und breitkrempige Hüte. Der Joropo war bereits 2014 zum nationalen Kulturerbe Venezuelas erklärt worden.

Diwali gehört zu den wichtigsten Festen im Hinduismus und wird alljährlich von Millionen Menschen in Indien und anderen Ländern gefeiert. Viele Menschen begehen es als fünftägiges Fest, darunter auch die Angehörigen der Religionsgemeinschaften der Sikh und Jain. Diwali symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse und wird Ende Oktober oder im November an Neumond mit dem Entzünden von Lichtern und Feuerwerk gefeiert. Premierminister Narendra Modi würdigte Diwali als "Seele unserer Zivilisation".

(APA/AFP)

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