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"JJ2" ist kein Grenzgänger

Auch am Donnerstag sind wieder Spuren von "JJ2" entdeckt worden. Sie lassen darauf schliessen, dass sich der Bär noch in der Gegend um St. Gallenkirch aufhält.       Sensation

In der Vorarlberger Talschaft Montafon werden nach zwei Attacken eines Braunbären Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. So werden etwa die Ställe in den vom Wildtier heimgesuchten Gebieten durch Elektrozäune gesichert, informierte am Donnerstagnachmittag der Vorarlberger Agrar-Landesrat Erich Schwärzler (V). Ob es sich bei dem Bären definitiv um den aus Graubünden bekannten „JJ2″ handelt, wird laut WWF-Bärenanwalt Jörg Rauer frühestens Ende nächster Woche feststehen.

Rauer wird in der kommenden Woche mit einem Fangtrupp ins Montafon zurückkehren. Der Bär soll aufgespürt und mit einem Sender versehen werden. Anschließend könnte sein Wanderweg nachverfolgt und bei erneuter Annäherung an eine menschliche Siedlung mit „negativen Strafreizen” wie etwa Gummikugeln reagiert werden.

Laut Rauer ist es nun wichtig herauszufinden, ob es sich bei dem Bären um „JJ2″ handelt, der im vergangenen Jahr in Graubünden gesichtet wurde und dort auffällig wenig Scheu vor Menschen zeigte. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß”, sagte der Bärenanwalt. Mit Sicherheit könne eine Aussage aber erst nach der DNA-Analyse vorgefundener Bären-Haare gemacht werden. Ein Ergebnis der Analyse wird nach Angaben von Rauer frühestens Ende nächster Woche vorliegen.

Sowohl Schwärzler als auch Rauer betonten, dass für den Menschen generell keine Gefahr bestehe. Dennoch könne das bisherige Verhalten des Braunbären als teilweise abnormal bezeichnet werden. „Sollten durch das Verhalten des Bären Menschen gefährdet sein, muss eine Möglichkeit gefunden werden, um den Bär aus dem Revier zu bringen – entweder durch Einfangen oder eventuell durch Betäubung”, so Schwärzler.

Der Bär ist in den vergangenen zwei Tagen jeweils in der Nacht in einen Stall in Gargellen bzw. St. Gallenkirch eingebrochen. In St. Gallenkirch riss er ein Schaf und verletzte zwei weitere so schwer, dass sie eingeschläfert bzw. geschlachtet werden mussten. Nachts darauf drang er sieben Kilometer weiter in Gargellen in einen Schafstall ein. Dort tötete er einen Zuchtwidder. Gesehen wurde der Bär im Montafon allerdings noch nicht. Nach der Tötung des Widders setzte der Bär seine Wanderung in Richtung Schweiz fort, kehrte vor der Grenze aber wieder um.

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