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Jetzt online: Den Krebszellen auf der Spur

Krebsexperten gaben im Med Konkret-Vortrag einen Überblick zum Thema individualisierte Therapien und Covidimpfung. Video jetzt online.

Primar Thomas Winder und Oberarzt Bernd Hartmann von der Inneren Medizin II im Landeskrankenhaus informierten am 20. April via Webinar über die speziellen Therapieoptionen einer Krebserkrankung. Das Video steht jetzt zum Nachsehen zur Verfügung.

Gute und schlechte Neuigkeiten

Es gibt eine gute und eine weniger gute Nachricht. Die gute Botschaft der Krebsexperten: Die Behandlung von Tumorerkrankungen kann heutzutage so gezielt erfolgen, dass die Überlebenschancen immer größer werden. Die weniger gute Botschaft: Krebs und Covid-19 vertragen sich gar nicht gut. Krebspatienten haben nicht nur ein hohes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, auch die Sterblichkeit ist zehnfach erhöht. Andererseits zeigt die Schutzimpfung zwar nicht die gleiche Wirksamkeit wie bei gesunden Personen, ist aber doch nützlich. Laut einer Datenauswertung, die bei Krebspatienten im LKH Feldkirch vorgenommen wurde, haben 73 von 86 Geimpften schützende Antikörper entwickelt. Bei 13 Patienten war dies nicht der Fall, sie alle litten an einer Blutkrebserkrankung. Bei ihnen ist die Gefahr, an Covid-19 zu erkranken, besonders hoch, da sie stark immungeschwächt sind.

Verbesserte Überlebensrate

Primar Thomas Winder, Leiter der Interne II im LKH Feldkirch berichtet über deutliche Fortschritte in der Onkologie. So ist etwa die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Prostatakrebs von 37 auf 88 Prozent und bei Brustkrebs von 53 auf 86 Prozent gestiegen. "Bei manchen Tumorerkrankungen brauchen wir aber noch die Wissenschaft und Forschung", räumte er ein. Die Molekularpathologie macht es beispielsweise möglich, Krebszellen das letzte Geheimnis abzujagen und sie damit gezielt zu bekämpfen. Winder vergleicht das komplexe Netzwerk einer Krebserkrankung mit jenem einer U-Bahn. "Mit der Therapie versuchen wir, Umsteigebahnhöfe zu blockieren". Eine Chemotherapie habe alle blockiert. Inzwischen sei es möglich, die relevanten Knotenpunkte zu erkennen und Krebszellen punktgenau mit den entsprechenden Medikamenten weitere Wege abzuschneiden. 

Krebs und Corona

Oberarzt Bernd Hartmann, seit Jänner auch Präsident der Krebshilfe, erklärt die Auswirkungen von Corona auf Krebspatienten. Bei einer Infektion scheiden sie deutlich länger das Virus aus als gesunde Personen. "Bei Blutkrebs bis zu 55 Tage", verdeutlichte Hartmann. Die Schutzimpfung hingegen zeitigte bei Krebspatienten deutlich geringere Nebenwirkungen. "Die Vorarlberger Krebspatienten haben sie sehr gut vertragen." Corona machte aber auch Angst. So gab es während des ersten Lockdowns um 40 Prozent weniger Brustkrebsdiagnosen und 70 Prozent weniger Vorsorgeuntersuchungen, was oft zu verspäteten Diagnosen führte. Der Appell des Krebsspezialisten: "Halten Sie die Hygienemaßnahmen ein, suchen Sie bei Symptomen den Arzt auf, lassen Sie sich impfen und nützen Sie das Angebot der Krebsvorsorge rechtzeitig."

Interessante Zuschauerfragen

Wie gewohnt, beantworten die Experten am Ende des Vortrages die zahlreichen Fragen der Webinar- Teilnehmer.Wer sich für Fragen wie„Bekommen Patienten in Vorarlberg die teuren Krebsmedikamente ohne Einschränkungen?“ und „Wie sieht es mit Bluttests zur Krebsfrüherkennung aus?“ interessiert, findet die Antworten am Schluss des Videos.

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