In der Oststeiermark ist die Euphorie riesengroß. “Verständlich”, sagte Hartberg-Trainer Markus Schopp. “In Wahrheit hat es keiner erwartet, dass wir im November mit 21 Punkten dastehen würden.” Der ehemalige Teamspieler lässt sich von dem Fieber nur bedingt anstecken. “Ich und mein Trainerteam wissen, was zu tun ist. Wir haben zuletzt oft einiges richtig, aber auch viele Fehler gemacht. Nur wurden wir dafür nicht bestraft.”
Hartberg empfängt Salzburg: Profertil-Arena ausverkauft
Am Wochenende nimmt der Sensations-Fünfte “eine Belohnung für die letzte Saison” (Schopp) in Empfang – die “Bullen” kommen. Die Profertil-Arena, vulgo “Hartberger Hexenkessel” (Homepage), ist längst ausverkauft. “Die Leute haben natürlich registriert: Okay, da ist was passiert. Jetzt können wir den Meister in Hartberg sehen, eine Topmannschaft – auch europaweit”, erklärte Schopp.
Für den Verein ist es eine Belohnung, für Schopp “ein Prüfstein”. “Ich bin sehr gespannt darauf zu sehen, ob wir für den nächsten Schritt bereit sind.” Der ehemalige Red-Bull-Profi hofft darauf, dass seine Elf respektloser als noch in Salzburg auftritt. “Da waren die Eindrücke bombastisch, einfach gewaltig.” Seither hat Hartberg 18 Punkte und Selbstvertrauen gewonnen. Vier Runden vor der Winterpause liegen die Steirer fünf Punkte über dem “Strich”.
Salzburg habe, erinnert Schopp, “so viele Waffen. Du kannst nicht alle entschärfen.” Überforderung auf hohem Niveau scheint nicht ausgeschlossen. “Es sind so viele Dinge zu behirnen.” Der Glaube an die eigene Spielidee sei wichtig: “Es ist zwar Salzburg und wir sind der TSV Hartberg. Aber wir müssen den Mut haben, müssen aktiv spielen und auf den Endzweck aus sein.”
Red Bull Salzburg in der Favoritenrolle
Dass Hartberg etwa fünf Spiele in Folge gewinnen würde, hätte, verrät Salzburg-Trainer Marco Rose, “niemand so erwartet”. Die genauere Analyse offenbarte aber etwas anderes. “Wenn man die Leistung sieht, dann ist es weniger überraschend. Bedingt durch die Ergebnisse spielen sie auch einen mutigen Fußball, sind sehr selbstbewusst geworden”, meinte der Deutsche.
Die Hartberger Stärken wurden offengelegt. “Mit dem Ball können sie ein hohes Maß an Wucht entwickeln. Wenn wir da nicht gut verteidigen und konsequent agieren, werden wir Probleme haben. Sie sind gefährlich im Tempodribbling und haben Dynamik im Spiel”, erklärte Rose. Ihm gehe es grundsätzlich aber immer um die eigene Leistung. “Wir wollen so schnell wie möglich wieder in Form kommen und uns dort gut präsentieren.” Natürlich nehmen die Salzburger die Favoritenrolle an. “Es wird eine große Herausforderung und eine schwierige Aufgabe, der wir uns allerdings gerne stellen.”
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