Im ersten Spiel gegen Ried kassierte Rapid im Herbst mit dem 3:4 im Innviertel die erste Saisonniederlage auf nationaler Ebene, Trainer Dietmar Kühbauer fehlte damals wegen einer Erkrankung. "Wir haben da nicht unser bestes Spiel gemacht, außerdem ist uns ein klares Tor zum 2:0 aberkannt worden", erinnerte sich der Burgenländer.
Das Match im vergangenen November spielt laut Kühbauer für das Duell am Samstag ebensowenig eine Rolle wie die Tatsache, dass es für Ried in 40 Meisterschafts-Auswärtspartien gegen Rapid bei acht Unentschieden gleich 32 Niederlagen setzte. "Das ist Statistik und nicht mehr", sagte Kühbauer.
Rapid Wien bei Heimspiel gegen SV Ried in Favoritenrolle
Seine Mannschaft befinde sich in der Favoritenrolle, betonte der 49-Jährige. "Aber es wäre nicht schlau, wenn wir glauben, wir können mit 'Hacke, Spitze, eins, zwei, drei' spielen." Ried könne der Partie entspannt entgegenblicken. "Sie haben nichts zu verlieren und können nur gewinnen. In den letzten Wochen haben sie es gut gemacht, nur die Resultate haben gefehlt."
Hoffnungsträger in der Offensive der Oberösterreicher ist Marco Grüll, der ab kommender Saison für Rapid auf Torjagd gehen wird. "Ich will, dass er immer gut spielt, außer morgen", sagte Kühbauer am Freitag. Grüll werde sich gegen seinen künftigen Arbeitgeber keinesfalls zurückhalten, prophezeite der Rapid-Coach. "Er wird nicht weniger geben, er steht ja bei Ried unter Vertrag."
Muslic sieht SV Ried in guter Ausgangsposition
Grülls Noch-Trainer Miron Muslic zeigte großen Respekt vor Rapid. "Sie spielen eine fantastische Saison und sind seit über einem Jahr extrem konstant." Selbst die klare 2:4-Niederlage der Grün-Weißen am Sonntag bei Salzburg wollte der 38-Jährige nicht überbewerten. "Die Salzburger haben einfach unglaublich performt, und wenn das so ist, stoßen der LASK oder Sturm genauso an ihre Grenzen."
Muslic hat nicht nur Rapids Auftritt in Wals-Siezenheim, sondern auch jenen eine Woche zuvor beim 0:0 in Altach genau analysiert. "Da hat man gesehen, dass ihnen die Selbstverständlichkeit fehlt, wenn man ihnen überhaupt keine Räume lässt und Ercan Kara aus dem Spiel nimmt."
Ein Punkt wäre ein großes Erfolgserlebnis für die Rieder, die nur vier Punkte vor dem Tabellenende liegen und unter dem seit Jahresbeginn amtierenden Muslic noch kein Match gewonnen haben. "Aber die fehlenden Siege sind nur medial ein Thema. Ich sehe, wie gut wir trainieren, wir kommen immer besser in Form. Wir bleiben dran, es geht immer nur um Kleinigkeiten", sagte der Coach. Zuletzt seien "klare Schritte nach vorne" erkennbar gewesen. "Jetzt müssen wir weiter hart arbeiten und die individuellen Fehler minimieren", forderte Muslic.
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