Austria Wien-Trainer Christian Ilzer hat die jüngsten zwei Salzburger Niederlagen interessiert verfolgt. "Ich habe gesehen, dass es der LASK und Frankfurt mit ihrer extrem robusten, aggressiven Spielweise den Salzburgern sehr schwer gemacht haben", erzählte Ilzer am Freitag. Über eine mögliche Verunsicherung beim Ligakrösus wollte er nicht spekulieren. "Es ist definitiv nicht leichter geworden. Sie werden fokussiert sein, mit ein bisschen Wut im Bauch. Wir erwarten sie mit voller Wucht."
Austria Wien will mögliche Unsicherheiten ausnutzen
Demnach gelte es für sein Team den Salzburger Anfangswirbel zu bremsen. "Sollten dann wirklich Unsicherheiten auftreten, müssen wir die Qualitäten haben, das auch auszunützen." Sein Team liegt drei Runden vor Ende des Grunddurchgangs sechs Punkte unter dem Strich, der TSV Hartberg und Sturm Graz heißt. Die Austria ist sechs Spiele ungeschlagen, hat die vergangenen fünf Duelle mit den Bullen aber jeweils verloren. "Für mich macht es auch keinen Unterschied, dass Haaland und Minamino nicht mehr dabei sind, die haben im Herbst gegen uns (1:4, Anm.) auch nicht gespielt. Salzburg hat immer die Qualität, extreme Topspiele rauszuhauen", betonte Ilzer.
Michael Madl ist nach seiner leichten Gehirnerschütterung wieder fit. "Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein", forderte der Abwehrchef. Das 2:2 in Altach hat für ihn auch eine Entwicklung dokumentiert. "Vor ein paar Monaten hätten wir das Spiel nach einem solchen Genickschlag wie dem 0:2 wahrscheinlich 0:3 oder 0:4 verloren."
RB Salzburg will Tabellenführung zurückholen
Für Salzburg geht es um mehr als die mögliche Rückeroberung der Tabellenführung vom LASK. "Es ist gut für uns, dass das Spiel gegen die Austria so schnell kommt. Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft in einem enorm wichtigen Spiel", sagte Trainer Jesse Marsch am Tag nach der bitteren 1:4-Demütigung in der Europa League gegen Frankfurt und wenig Schlaf. "Es war eine lange Nacht für mich."
Ein Sieg in Wien, das ist klar, käme den Bullen vor dem Rückspiel gegen Frankfurt als Stimmungsaufheller natürlich gerade recht. "Nicht nur das Ergebnis ist wichtig, sondern auch die Art und Weise des Fußballs. Die Mannschaft muss wieder Mentalität zeigen", forderte Marsch. Der US-Amerikaner sah der Challenge fast freudig entgegen: "Ich persönlich mag solche Situationen."
Zur Bewältigung ist nach Marsch offenbar eine gehörige Portion Testosteron notwendig. "Wir brauchen in diesem Moment Männer", hatte er bereits am Donnerstag verkündet. Antoine Bernede könnte seine Tauglichkeit unter Beweis stellen. Der defensive Mittelfeldspieler aus Frankreich sei fünf Monate nach seinem gegen Rapid erlittenen Schienbeinbruch eine Option, ließ Marsch wissen.
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