Auch wir im Haus wissen um die Gerüchteküche Bescheid. Wir können aber auch auf Ihre Anfrage dazu nur festhalten, dass auch wir uns den globalen Konjunkturtrends nicht entziehen können und dass auch wir – wenngleich so moderat wie nur möglich – auf die sinkende Nachfrage reagieren müssen.”
So antwortete der bei Blum Beschläge für Unternehmenskommunikation zuständige Ing. Heimo Lubetz auf unsere Frage, was es mit den seit Wochen kolportierten Kündigungen und Produktionsstilllegungen denn nun wirklich auf sich hat. Lubetz: Es sind definitiv keine Mitarbeiter gekündigt worden. Es wurden auch nicht, wie ebenfalls behauptet, Zulieferer kalt gestellt oder Werkzeuge von denen zu uns hereingeholt, um die eigenen Kapazitäten besser auszulasten. Und es wurden auch keine laufenden oder begonnenen Investitionen rückgestellt – lediglich auch schon angedachte Kapazitätserweiterungen werden derzeit nicht forciert.”
Wie Lubetz bekräftigte, reagiert Blum mit dreierlei Strategien auf die Tatsache, dass nicht nur der US-Markt messbar nachgegeben hat, sondern z. B. auch der britische Markt massiv unter der Krise leidet und auch in Spanien das Ende der Immobilienblase noch nicht abzusehen ist. Wir haben uns deshalb entschlossen, die lange unverzichtbaren Überstunden zurückzufahren, Zusatzschichten (die Blum z. B. bei Auszugssystemen eingerichtet hatte) einzustellen, und wir bitten, drittens, Mitarbeiter, ihre teils jahrelang angearbeiteten Urlaubspolster abzubauen und so auch einen Eigenbeitrag zum Halten unserer Belegschaftsstärken zu leisten”, erläuterte der Blum-Öffentlichkeitschef.
Als vierte Maßnahme, die aber nicht ausdrücklich eine Strategie zur Bewältigung der globalen Konjunkturabkühlung sei, wies Lubetz auf interne Umschichtungen zwischen Produktgruppen hin. Die praktizieren freilich viele Unternehmen bei Bedarf laufend, da redet niemand mehr drüber. Dass Blum momentan etwas Gas zurücknehmen” muss, ist nicht verwunderlich. Seit Jahren fuhren die erfolgreichen Höchster einen beispiellosen Wachstumskurs, verdoppelten in einem halben Jahrzehnt den Umsatz auf über 1 Mrd Euro. Dass nach solchen Jahren, in denen man mehr oder weniger am Plafond arbeitete, vorübergehend etwas Beruhigung eintritt, mag manchem vielleicht gar nicht so ungelegen kommen.
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