Der 50-Jährige von den Kaimaninseln gehörte bis zu seinem radikalen Absturz durch Korruptionsanschuldigungen durch die US-Justiz zum vermeintlichen Lager der Erneuerer im Fußball-Weltverband. Doch nach den dramatischen Entwicklungen in Zürich ist Webb vom allseits gelobten Anti-Rassismus-Kämpfer der FIFA zum bösen Bestechungsbuben mutiert.
Als der Banker vor drei Jahren in die Welt-Regierung des Fußballs einzog, waren mit ihm große Hoffnungen verknüpft. In Nord- und Mittelamerika schien nach den skandalumwitterten Machenschaften von Jack Warner endlich wieder Seriosität Einzug zu halten. Schon mit 27 Jahren hatte Webb den Vorsitz seines nationalen Fußball-Verbandes übernommen. Blatter machte den für FIFA-Verhältnisse jungen Mann zum Chef der Task Force gegen Diskriminierung.
Bei der WM 2014 hatte Webb im System Blatter noch mitgespielt und bei einer Pressekonferenz zu ungeahndeten Rassismusvorfällen in Brasilien widerwillig den soften FIFA-Kurs verteidigt. Noch am Dienstag lag Webb auf Blatter-Linie, als er sich wie der Schweizer für eine Beibehaltung des WM-Formats mit 32 Teams aussprach. (dpa)
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