Jeff Bezos schlauer als Elon Musk? Start-Up Slate soll den E-Auto-Markt aufwirbeln

Nach Jahrzehnten der Abwesenheit feiern Kurbelfenster ein unerwartetes Comeback auf dem US-Automarkt. Verantwortlich dafür ist das Start-up Slate Auto, hinter dem unter anderem Amazon-Gründer Jeff Bezos steht. Mit seinem ersten Modell, dem „Slate Truck“, bringt das Unternehmen ein Elektrofahrzeug auf den Markt, das bewusst auf Einfachheit setzt – inklusive manuell zu bedienender Fenster.
Der letzte US-Pkw mit Kurbelfenstern wurde 2024 eingestellt, als Jeep die mechanischen Fensterheber aus den Basismodellen Wrangler und Gladiator strich. Slate Auto greift dieses einfache Prinzip nun wieder auf – nicht aus Kostengründen, sondern als bewusste Designentscheidung.
Minimalismus als Konzept
In Europa sind Fensterkurbeln heute nur noch in günstigen Kleinwagen wie dem Dacia Sandero, dem Mitsubishi Space Star oder dem Fiat Panda zu finden – und auch dort meist nur auf den hinteren Plätzen. Der Slate Truck erinnert mit seinem Verzicht auf Komfortmerkmale wie zentrale Bildschirme an die Basisversionen dieser Fahrzeuge.
Das Modell wird ausschließlich in einer Konfiguration angeboten: Stahlfelgen, ein einzelner Elektromotor, eine rund 1,50 Meter lange Ladefläche sowie Kurbelfenster, die nicht einmal optional elektrisch erhältlich sind. Laut Pressemitteilung strebt Slate damit eine drastische Reduktion der Produktionskosten an.
Technische Daten und Besonderheiten
Der Slate Truck bietet eine elektrische Reichweite von rund 150 Meilen (etwa 241 Kilometer) und eine Nutzlast von 650 Kilogramm. Anhänger dürfen bis zu 454 Kilogramm wiegen. Der Preis soll nach staatlichen Förderungen unter 20.000 US-Dollar liegen – ein für heutige Verhältnisse bemerkenswert niedriger Wert.
Interessanterweise sparen Kurbelfenster heute weder Gewicht noch Kosten gegenüber modernen elektrischen Varianten. Zulieferer haben elektrische Fensterheber mittlerweile so günstig gemacht, dass die mechanische Alternative eher ein symbolisches Retro-Element darstellt.
Modulares System für Flexibilität
Neben dem Pick-up sollen künftig weitere Karosserievarianten folgen, darunter ein fünfsitziges SUV-Coupé und ein siebensitziges SUV. Kunden können ihr Fahrzeug modular gestalten und aus rund 100 Zubehörteilen wählen – darunter beheizte Sitze, elektrische Fensterheber oder Leichtmetallfelgen.
Der Ansatz erinnert an die Frühzeit der Automobilindustrie, kombiniert mit moderner Elektrotechnik. Der Slate Truck basiert auf einem 52,7-kWh-Akku und erreicht damit rund 240 Kilometer Reichweite. Optional ist ein größerer 84,3-kWh-Akku erhältlich, der bis zu 390 Kilometer ermöglicht. Die Ladeleistung liegt bei maximal 120 kW.
Bezos gegen Musk: Konkurrenz im unteren Preissegment
Mit dem Einstieg von Jeff Bezos in den Automobilmarkt zeichnet sich ein neuer Wettbewerb ab. Während Tesla den Fokus zunehmend auf hochpreisige Modelle legt, bedient Slate Auto bewusst das vernachlässigte Segment erschwinglicher Elektrofahrzeuge.
Ob sich der radikale Minimalismus als Erfolgsrezept erweist, bleibt abzuwarten. Der Bedarf an günstigen Elektrofahrzeugen ist jedoch ungebrochen – und Slate könnte genau diese Lücke schließen.
Häufige Fragen zum Slate Truck
Was ist das Besondere am Slate Truck?
Der Slate Truck setzt auf Minimalismus: keine Bildschirme, Kurbelfenster und ein günstiger Einstiegspreis unter 20.000 Dollar.
Welche Reichweite bietet der Slate Truck?
Die Basisversion erreicht etwa 241 Kilometer, optional sind bis zu 390 Kilometer möglich.
Welche Varianten plant Slate Auto?
Geplant sind neben dem Pick-up ein fünfsitziges SUV-Coupé und ein siebensitziges SUV.
Warum setzt Slate Auto auf Kurbelfenster?
Aus nostalgischen Gründen: Kurbelfenster sollen Einfachheit und robuste Zuverlässigkeit symbolisieren.
Wann kommt der Slate Truck auf den Markt?
Ein genaues Datum wurde noch nicht genannt, Marktstart ist aber für 2025 geplant (Einschätzung).
(VOL.AT)
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