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Jeder dritte Wien-Zug verspätet

Zwei Drittel der Zugreisenden zeigen sich laut aktueller Umfrage des Verkehrsclub Österreichs (VCÖ) mit den ÖBB grundsätzlich zufrieden. Positiv werden etwa das Rauchverbot, das höfliche Personal oder die Sauberkeit in den Zügen hervorgehoben.

Anders die Wahrnehmung in puncto Pünktlichkeit: Von den knapp 17.000 Befragten erhalten die ÖBB gerade einmal die Durchschnittsnote 2,7 – und damit den schlechtesten Wert der Befragung.

Baustellen als Problem

Ein Blick auf die ÖBB-Statistik verrät: Vor allem im Fernreiseverkehr kämpfen die Bundesbahnen massiv mit Zeitproblemen. Gerade einmal 70 Prozent der Züge auf der Westbahn-Strecke – Bregenz, Salzburg, Wien – kommen pünktlich am Zielort an. „Die derzeitige Situation entspricht nicht dem, was wir uns für unsere Kunden vorstellen“, gesteht ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel im „VN“-Gespräch ein. Als das zentrale Problem ortet er die zahlreichen Baustellen auf der Strecke – und nennt drei Bau-Knotenpunkte als Beispiele: Der derzeit nur eingleisig befahrbare Arlbergtunnel, die Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn im Chiemsee-Gebiet sowie der Streckenausbau des Lainzer- als auch Wienerwald-Tunnels. „Nachdem jahrzehntelang nichts passiert ist, wird jetzt einfach intensiv am Streckenausbau gearbeitet“, betont Zumtobel. Geduld müssen die Kunden der ÖBB aber noch länger aufbringen, eine wirklich spürbare Besserung der Baustellen-Situation ist laut Zumtobel nicht vor Ende 2012 zur erwarten. „Der Fahrplanwechsel im Dezember sollte einiges verbessern, der Arlbergtunnel ist ab Ende 2010 wieder doppelgleisig befahrbar. Die größten Baustellen werden aber erst 2012 fertiggestellt“, sagt der Bahn-Sprecher. Indes soll die ÖBB-interne Arbeitsgruppe „Jede(r) SeKUNDE zählt“ Arbeitsprozesse optimieren.

Auch gute Werte

Eine deutlich bessere Performance in Sachen Pünktlichkeit liefert die ÖBB im Nahverkehr – und schafft in Vorarlberg mit 97 Prozent den österreichweiten Top-Wert. Dieser Wert hat sich laut Zumtobel 2005 mit der Einführung der so genannten „Talent-Zuggarnituren“ deutlich verbessert. „Die Garnituren haben ähnlich einer U-Bahn eine sehr gute Beschleunigung und kommen entsprechend rasch aus den Haltestellen“, erklärt der ÖBB-Sprecher.

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