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Jeder dritte Neuwagen in Vorarlberg ist ein SUV

Auch auf Vorarlbergs Straen sind immer mehr SUV unterwegs.
Auch auf Vorarlbergs Straen sind immer mehr SUV unterwegs. ©AP Photo/David Zalubowski
Der SUV-Boom hält in Vorarlberg ungebremst an. Im 1. Quartal war bereits jeder dritte Neuwagen ein SUV oder Geländewagen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

Seit dem Jahr 2010 hat sich die Zahl der neu zugelassenen SUV mehr als verdoppelt. Der VCÖ weist darauf hin, dass auch kleine SUV mehr Sprit verbrauchen und mehr klimaschädliches CO2 ausstoßen als vergleichbare herkömmliche Pkw. Der SUV-Boom gefährdet das Erreichen der Ziele der Klimastrategie. Der VCÖ fordert niedrigere CO2-Grenzwerte für Neuwagen auf EU-Ebene.

1.329 neue SUV

1.329 SUV und Geländewagen wurden in den ersten drei Monaten in Vorarlberg neuzugelassen. Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres gab es eine Zunahme um sechs Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Schon im Vorjahr wurden mit 4.543 mehr als doppelt so viele SUV und Geländewagen wie im Jahr 2010 neu gekauft.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass bei den SUV und Geländewagen der Diesel-Anteil überdurchschnittlich hoch ist. 45 Prozent fahren mit Diesel, bei den großen SUV beträgt der Diesel-Anteil sogar 70 Prozent, bei allen anderen Neuwagen beträgt der Diesel-Anteil im Schnitt 34 Prozent. Bei den großen SUV ist zudem der Anteil der Firmenwagen mit 66 Prozent hoch. “Dass in Österreich sowohl Diesel steuerlich begünstigt wird, als auch noch immer die private Nutzung von Firmenwagen, fördert den Kauf großer SUV”, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Ungenaue Herstellerangaben

SUV verbrauchen aufgrund ihres größeren Luftwiderstands und höheren Gewichts mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Pkw, laut deutschem Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer um rund ein Viertel. Mehr Spritverbrauch bedeutet auch höhere CO2-Emissionen. Verschärft wird das Problem, dass die Abweichung des realen Spritverbrauchs von den Herstellerangaben in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist, betont der VCÖ.

Laut Studie des Umweltbundesamts haben die Neuwagen des Jahres 2016 beim Fahren auf der Straße im Schnitt um 39 Prozent mehr Sprit verbraucht als die Hersteller angaben. Während bei Benzin-Pkw die Differenz 31 Prozent betrug, war sie bei Diesel-Pkw 43 Prozent deutlich höher. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 war der reale Spritverbrauch der Neuwagen um 27 Prozent höher, im Jahr 2000 um nur sieben Prozent.

SUV-Boom gefährdet Klimastrategie

“Der SUV-Boom beim Neuwagenkauf gefährdet das Erreichen der Ziele der Klimastrategie von Österreichs Bundesregierung”, macht VCÖ-Experte Gansterer auf die Folgen aufmerksam. Bis zum Jahr 2030 hat der Verkehrssektor seine klimaschädlichen Emissionen um 36 Prozent zu reduzieren. Um Österreichs Neuwagenflotte auf Klimakurs zu bringen, braucht es auch Maßnahmen auf der EU-Ebene. In der EU ist der CO2-Grenzwert für Neuwagen deutlich zu senken. Österreich hat es in der Hand, den EU-Vorsitz im zweiten Halbjahr zu nutzen, um für die Jahre 2025 und 2030 einen niedrigen CO2-Grenwzert für Neuwagen zu erreichen. “Je weniger CO2 die Neuwagen verursachen, umso leichter ist es für die Mitgliedsstaaten und damit auch Österreich die Klimaziele zu erreichen. Verursachen die Neuwagen hingegen hohe CO2-Emissionen bedeutet das, dass zusätzliche Maßnahmen umzusetzen sind”, so VCÖ-Experte Gansterer.

(red)

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