Nahe an den Hauptverkehrswegen lebende Plünderer griffen die Hilfe ab und schnitten ihr den Weg in kleine Dörfer ab. Da sind Menschen, die gar nichts kriegen, weil die Güter nie ankommen, erklärte der Katastrophenhelfer, der anonym bleiben wollte. Die örtliche Polizei nahm Ermittlungen auf. Trotzdem warnte der Katastrophenhelfer vor einer möglichen Zunahme der Überfälle auf Hilfskonvois. Der Hunger und die Frustration der Überlebenden sei eine Woche nach dem Erdbeben sehr groß.
Wie Lastwagenfahrer und Zeugen vor Ort berichteten, ereigneten sich besonders viele Vorfälle in der stark zerstörten Region um Bantul im Süden von Yogyakarta. Die Notleidenden lauerten Hilfslieferungen ohne polizeilichen oder militärischen Schutz auf, indem sie Straßensperren vortäuschten. Nach Angaben des staatlichen Katastrophenhelfers können kaum genaue Angaben zur Zahl der Vorfälle gemacht werden, weil Einheimische davor zurückschreckten, die Menschen anzuzeigen.
Die Region um Yogyakarta war am 27. Mai von einem Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert worden. Internationale Helfer sind seit Tagen im Einsatz, um die rund 200.000 Menschen zu versorgen, die bei der Katastrophe ihr Hab und Gut verloren haben. Mehr als 6.200 Menschen kamen bei dem Beben ums Leben.
Helfer hatten am Donnerstag von Fortschritten bei der schwierigen Versorgung der zehntausenden Verletzten und Obdachlosen berichtet. Zugleich räumten sie ein, dass logistische Probleme und verstopfte Straßen die Hilfsmaßnahmen weiter behinderten. Weit über ein Dutzend Länder, darunter auch Deutschland, entsandten inzwischen Einsatzkräfte oder Hilfsgüter ins Erbebengebiet.
300 Überlebende mit Vergiftungen in Spitälern
Rund 300 Überlebende des Erdbebens in Indonesien sind mit Lebensmittelvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Staatliche Medien berichteten am Freitag, sie seien krank geworden, nachdem sie Reismahlzeiten eines unbekannten Mannes angenommen hätten. Die Mahlzeiten seien am Donnerstag im Bezirk Klaten der Hauptinsel Java verteilt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Antara.
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