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Jara nicht mehr in der Pfalz

Der deutsche Bundesligist 1. FC Kaiserslautern und Trainer Kurt Jara haben sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung getrennt. Der Tiroler lehnte eine Vertragsverlängerung auch wegen Problemen mit den Fans ab.

Diese einvernehmliche Lösung wurde laut Klub-Mitteilung getroffen, nachdem der 54-jährige Tiroler seine Entscheidung bekannt gegeben hatte, seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Vorstandsvorsitzender Rene C. Jäggi einigte sich mit Jara über eine sofortige Auflösung des Kontrakts, die auch im Fall von Jara-Assistent Manfred Linzmaier greift. Kaiserslautern wird ab sofort vom bisherigen Amateur-Coach Hans-Werner Moser als Interims-Trainer betreut, der zwischen 1983 und 1988 von seinen insgesamt 281 Bundesligaspielen 115 Einsätze für den 1. FCK absolvierte.

Jara hatte am 3. Februar 2004 die Nachfolge von Erik Gerets bei den damals noch auf Tabellenplatz 16 liegenden “Roten Teufeln” angetreten und mit Kaiserslautern in der vergangenen Saison noch den Klassenerhalt geschafft. Im laufenden Spieljahr liegen die Pfälzer nach schwachem Start auf Platz elf, einem gesicherten Mittelfeldplatz. Dennoch hatte der Coach praktisch während seiner gesamten Amtszeit Probleme mit den Anhängern seines Klubs. Jäggi bedauerte auf der Klub-Homepage den Abgang Jaras.

Nach neun Heimspielen ohne Niederlage hatte es für Kaiserslautern am Samstag am Betzenberg ein 0:2 gegen Hannover gesetzt, worauf Jara wieder Zielscheibe von Schmährufen eines Teils der Pfälzer Fans wurde. “Der mir vorgelegte Vertrag war finanziell in Ordnung. Aber ich habe einfach nicht mehr die Kraft, mich gegen eine Minderheit zu stemmen, die permanent gegen mich ist”, erklärte Jara, der sich in der Partie wegen der provozierenden Sprechchöre zu einer abfälligen Geste Richtung Fans hinreißen ließ. “Dafür entschuldige ich mich vor allem bei den Fans, die damit gar nichts zu tun hatten”, sagte Jara.

Der frühere Tiroler Meistermacher, der in der Bundesliga zuvor schon den Hamburger SV betreut hatte, wird seine Zelte in der Pfalz abbrechen und demnächst mit seiner Frau nach Innsbruck reisen. Nun wartet er auf neue Angebote. Nur ein Engagement als Teamchef schloss Jara kategorisch aus. “Wir haben einen Teamchef, man sollte Krankl in Ruhe arbeiten lassen”.

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