Japan will sich 280 Inseln als Staatsbesitz sichern

Die genaue Lage der Inseln werde erst in der nun beginnenden Studie bestimmt, sie lägen aber alle innerhalb des japanischen Hoheitsgebiets. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte, China verfolge die Entwicklung sehr genau. Japan müsse sich an das Völkerrecht halten und dürfe nicht die Interessen anderer Länder oder der Weltgemeinschaft verletzen.
Streit um Insel
Die aktuelle Inselzählung setzt den Angaben des japanischen Behördenvertreters zufolge ein vor fünf Jahren begonnenes Programm fort, in dessen Rahmen bereits knapp 100 Inseln verstaatlicht worden seien. Die Regierung in Tokio unterstreicht mit dem Schritt ihren Anspruch auf Besitz von Küstengebieten, was den schwelenden Inselstreit mit China und Südkorea weiter anheizen könnte.
Der Disput mit China hatte sich zugespitzt, als die Regierung in Peking im November eine Luftverteidigungszone um eine umstrittene Inselgruppe ausrief. Diese ist in China als Diaoyu und in Japan als Senkaku bekannt. Mit Südkorea rangelt Japan um eine Insel, die die Koreaner Ieodo nennen und die Chinesen Suyan-Felsen. Dort werden Bodenschätze vermutet.
Ministerpräsident Shinzo Abe
Ende des Jahres löste der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe mit seinem Besuch in der umstrittenen Gedenkstätte Yasukuni zusätzlich Verärgerung in Südkorea und vor allem in China aus. Abe war der erste Regierungschef seit sieben Jahren, der den symbolträchtigen Ort zu Ehren japanischer Kriegstoter besuchte. In dem Schrein werden auch verurteilte Kriegverbrecher geehrt. Sowohl Koreaner als auch Chinesen litten Jahrzehnte unter Japans Besatzungsherrschaft.
Streit beschäftigt Vereinte Nationen
Der Streit über den Schrein beschäftigt nun auch die Vereinten Nationen: China forderte die UNO auf, Abes Motive zu hinterfragen und ihn zu verwarnen. Japan betonte kurz darauf, Abe habe nur den Toten Respekt zollen und Japans Friedfertigkeit unterstreichen wollen. Er habe keine Kriegsverbrecher ehren wollen.
(APA/Reuters)