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Japan startet aufwendigste Mondmission vergangener Jahrzehnte

©AP
In Japan läuft der Countdown für die erste Mondmission in der Geschichte des Landes. Eine 350 Millionen Euro teure Raumsonde soll sich in der Nacht auf Freitag mitteleuropäischer Zeit auf den Weg ins All machen.

Nach Angaben der japanischen Raumfahrtagentur ist die Mission die aufwendigste seit dem Ende des Apollo-Programms der USA. Außerdem sei sie der erste Schritt für Japans Ziel, 2025 eine bemannte Raumstation auf dem Mond zu errichten.

Offiziell heißt die Raumsonde „Selene“ (Selenological and Engineering Explorer), die Japaner gaben ihr aber den liebevollen Spitznamen „Kaguya“ – in Anlehnung an den Namen einer japanischen Märchenprinzessin. Die Raumsonde „Kaguya“ beginnt ihre Reise an Bord einer Trägerrakete. 45 Minuten nach dem Start Freitag früh soll sie sich von der Rakete lösen, zwei Mal die Erde umrunden und anschließend ihren 380.000 Kilometer langen Weg zum Mond in Angriff nehmen. Ein Jahr lang soll sie dann in einer Höhe von 100 Kilometern über dem Erdtrabanten kreisen und dessen Oberfläche untersuchen. Außerdem hat „Kaguya“ eine hochauflösende Fernsehkamera dabei, um zu filmen wie die Erde über dem Mond aufgeht.

Das Gelingen der Mission ist für die japanische Raumfahrt von enormer Bedeutung. In den vergangenen Jahren musste das Weltraumprogramm des Landes zahlreiche Rückschläge einstecken. Zuletzt war 2003 eine Rakete von ihrem Kurs abgekommen und musste deshalb wenige Minuten nach dem Start zerstört werden. Ein erneutes Scheitern wäre nach Einschätzung von Experten das komplette Ende japanischer Weltraumambitionen für eine sehr lange Zeit. Wichtig ist das „Kaguya“-Projekt für das Land auch, um sich in der Raumfahrt einen Vorsprung vor China und Indien zu verschaffen. Diese Staaten planen für die nächsten Monate ebenfalls eigene Missionen zum Mond.

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