Der vom Süden kommende Taifun Tokage traf direkt auf die Hauptinsel Honshu und sorgte in weiten Regionen für sintflutartige Regenfälle, Sturmböen und hohe Wellen. Vielerorts gingen Erdrutsche nieder, Wohnhäuser wurden teils völlig zerstört, Bäume stürzten um, während sich ganze Straßen in Flüsse verwandelten.
Tokage, japanisch für Eidechse, ist bereits der zehnte Taifun, der direkt den japanischen Archipel heimsuchte, so viele wie nie zuvor binnen eines Jahres. Bisher verloren in diesem Jahr rund 120 Menschen bei Taifunen in Japan ihr Leben. Am Mittwoch wurde eine 24-jährige Frau in der Provinz Ehime von einem Erdrutsch begraben und starb. Ein 40-jähriger Mann kam beim Sturz von einem 19 Meter hohen Dach eines Hochhauses ums Leben, als er wegen des starken Sturms gerade ein großes Werbeschild abmontieren wollte. In Kochi starben drei Menschen, als ihr Haus von Flutwellen niedergerissen wurde.
Mancherorts mussten Rettungskräfte Bewohner schwimmend aus ihren überfluteten Häusern retten. So etwas habe ich noch nie erlebt, sagte ein Frau, die miterlebte, wie Flutwellen auf ihr Wohnhaus zurollten. Ich habe diese Taifune satt, rief ein Mann erschöpft in die Fernsehkamera.
Tokage, der bereits 23. Taifun in diesem Jahr, legte den Verkehr in den betroffenen Regionen lahm. In Tausenden von Wohnhäusern fiel vorübergehend der Strom aus. Mehrere Schiffe entlang der Küste liefen auf Grund. Hunderte Inlandsflüge mussten gestrichen werden. Der Wirbelsturm zog in nordöstliche Richtung weiter über die Hauptinsel Honshu und suchte auch die Region um die Haupstadt Tokio mit heftigen Regenfällen und starken Winden heim.
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