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Jansrud im ersten Beaver-Training voran - Mayer 4.

Der Norweger ist derzeit eine Speed-Klasse für sich
Der Norweger ist derzeit eine Speed-Klasse für sich
Kjetil Jansrud bleibt der dominierende Fahrer im Abfahrtsrennsport. Der Norweger, der in Lake Louise das einzige Training, die Abfahrt und den Super-G gewonnen hat, war am Dienstag auch im ersten Training für die schwere Abfahrt in Beaver Creek gleich wieder Schnellster. Mit 1:40,06 Min. kratzte Jansrud zudem am Streckenrekord. Bester Österreicher war Olympiasieger Matthias Mayer auf Platz vier.


In Abwesenheit des verletzten Aksel Lund Svindal ist damit im WM-Winter weiter ein Norweger tonangebend in den Speedbewerben. Der Super-G-Olympiasieger kam bei strahlendem Sonnenschein und perfekter Piste dem elf Jahre alten Streckenrekord von Daron Rahlves (1:39,59) schon beim ersten Abtasten mit der spektakulären “Raubvogelpiste” sehr nahe. “Ich wollte unbedingt schon am Saisonbeginn schnell sein”, erklärte Jansrud seine aktuelle Dominanz. “Und ich bin gerne in der Position des Gejagten.”

Ein Grund für die Fabelzeit Jansruds waren die perfekten äußeren Bedingungen. Der andere und bedeutendere war der, dass man diesen Winter die Abfahrten wieder schneller setzt und die Sprünge wieder weiter gehen lässt. Ein Schritt, der von praktisch allen Fahrern begrüßt wird.

Mayer, der nach seinem schweren Trainingssturz im Oktober viel Training verpasst hat, verlor beim ersten Abtasten auf der steilen “Achterbahn” in Colorado 0,86 Sekunden auf Jansrud. Auch der Super-Techniker aus Kärnten hat mit der Rückbesinnung zum Abfahrts-Spektakel kein Problem. Schnellster Österreicher zu sein, sei okay. “Natürlich schau’ ich, wo die Teamkollegen sind, denn das ist ein guter Vergleich. Aber insgesamt will ich so weit vorne wie möglich sein.”

In Beaver Creek fehlt Mayer noch ein Podestplatz. “Das ist deshalb hier auch mein großes Ziel.” Allerdings: “So wie Jansrud derzeit Ski fährt, dreht sich auch hier alles um ihn.”

Wann das zweite Training für die Abfahrt am Freitag stattfinden kann, war wegen einer angekündigten Wetterverschlechterung offen. Dabei wird es nicht nur zu einer Qualifikation zwischen Joachim Puchner, Markus Dürager und Patrick Schweiger um einen Platz kommen, auch Marcel Hirscher wird sich erstmals auf eine der schwierigsten Abfahrten der Welt wagen.

Der Slalom-Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger bereitet sich seit über einer Woche auf die Beaver-Rennen vor und wird dort Super-G und Riesentorlauf bestreiten. “Er wird im Training hoffentlich nicht so fahren wie ich heute”, ärgerte sich Hannes Reichelt über 3,35 Sekunden Rückstand und Platz 56 unmittelbar vor US-Star Ted Ligety, der nach seinem Handbruch diese Woche zurückkehrt.

“Ich muss im zweiten Training noch ordentlich zulegen”, hat sich Kitz-Sieger Reichelt für seinen dritten Auftritt nach der Rücken-Operation vorgenommen. Der Salzburger war einer von nicht weniger als 21 Fahrern, die ein Tor ausließen. Auch seine Teamkollegen Otmar Striedinger und Florian Scheiber zählten zu diesem Kreis.

Noch weiter hinten landete Klaus Kröll. Aber dem Steirer taugt die neue Linie in der Abfahrt. “Das ist extrem positiv. “Ich hab’ das immer kurvigere ja ohnehin stets kritisiert”, sagte Kröll und gestand: “Heute bin ich aber noch viel zu viel in der Gegend herumgefahren.”

Ganz offensichtlich gingen viele Fahrer aufgrund des schneller gesetzten Kurses mit noch mehr Respekt als üblich an den Start der Birds of Prey, auf der in zwei Monaten auch um WM-Medaillen gefahren wird. Selbst mächtige Sprünge wie der Golden Eagle gingen vorerst aber problemlos. “Wildsau” Max Franz gestand nach Platz 23 und zwei Sekunden Rückstand: “Es geht brutal schnell dahin, weil es im Steilhang etwas offener gesetzt ist. Die Sprünge waren weit, aber nicht tragisch.”

Unter dem neuen Chef-Renndirektor Markus Waldner und Abfahrts-Kurssetzer Hannes Trinkl sollen die Abfahrten wieder schneller und spektakulärer werden. “Zuletzt hat ja schon jeder geglaubt, er kann auf der Abfahrt mitfahren”, fordert etwa Ex-Weltmeister Trinkl wieder verstärkt Elemente wie Mut.

Bisher hat man es mit der Kurssetzung ganz gut getroffen, einige der von Trinkl angesprochenen Fahrer stehen freilich vor einer zusätzlichen Herausforderung. “Heute war es für einige Athleten nicht vom Vorteil, eine weiße Unterhose zu tragen”, scherzte etwa der Schweizer Beat Feuz. Sorgen um Hirscher mache er sich aber keine. “Er ist zwar die Abfahrts-Ski nicht so gewöhnt, aber einer der weltbesten Skifahrer. Er wird das meistern.”

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