Die Mitarbeit der Wucher Helicopter GmbH bei den Dreharbeiten für den soeben erschienen James-Bond-Film “Spectre” entwickelte sich für das Vorarlberger Unternehmen zum “weltweit prestigeträchtigsten Auftrag und zum größten Highlight” in der Firmengeschichte. Das erklärte Geschäftsführer Thomas Türtscher gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.
Von Bond war zuerst nicht die Rede
Rein finanziell gesehen habe sich der Auftrag mit mehreren 100.000 Euro in der Größenordnung eines großen Seilbahnprojektes bewegt. “Doch der damit verbundene Werbeeffekt auf der ganzen Welt ist unbezahlbar.” Mit der nunmehrigen Premiere von “Spectre” dürfe Wucher Helicopter sein vertraglich festgelegtes Schweigen zu den Dreharbeiten etwas lockern, wenngleich schon länger bekannt ist, dass Wucher für “Spectre” unterwegs war. “Der Himmel lässt sich nun einmal im Gegensatz zu anderen Drehorten nicht verdecken.”
Wucher Helicopter wurde von der “Spectre”-Produktionsfirma aus England Anfang 2014 angefragt, ob man in der Lage sei, Hubschrauber für Filmarbeiten mittels Spezialkamera zu stellen, einen Notarzthubschrauber im Standby zu betreiben sowie Material- und Personen-Transporte inklusive Beförderung der Hauptdarsteller durchzuführen. “Wir wussten damals nur, dass es sich um ein größeres Filmprojekt handeln wird, hatten aber keine Ahnung, worum es wirklich ging”, so Türtscher.
Geheim im Dienste Ihrer Majestät
Erst Ende November 2014 bei einem Hearing in Sölden habe man schwarz-goldene Visitenkarten mit “007” zugesteckt bekommen. “Da war die Aufregung dann natürlich groß, umso mehr, als wir endgültig den Zuschlag bekamen”, so Türtscher. Doch bis zur Premiere sei es Wucher strikt untersagt gewesen, Statements irgendwelcher Art abzugeben.
Auch Vorarlberger Bergretter bei Dreharbeiten
Schlussendlich begannen die Proben und Dreharbeiten im Dezember 2014 und dauerten bis 20. Februar 2015. “Für Wucher war das gerade in der sonst umsatzschwachen Zeit eine sehr willkommene Auslastung”, so Türtscher. Schlussendlich sei man an 30 Filmtagen mit dem Hubschrauber samt Spezialkamera im Einsatz gewesen und habe an zehn Tagen Transportflüge durchgeführt. Dazu kamen 60 Notarzthubschrauber-Bereitschaftstage, wobei die Crews bestehend aus Notarzt und Flugretter von der Bergrettung Vorarlberg gestellt worden seien.
Flexibilität ist Voraussetzung in der Filmbranche
“Sämtliche Luftaufnahmen aus Österreich wurden von Wucher-Helikoptern aus gemacht”, so Türtscher. Die Flexibilität, die man der Filmbranche bei solchen Dreharbeiten bieten müsse, sei einzigartig. Aufgrund der Wichtigkeit des Auftrages habe sich Türtscher in all den Monaten persönlich um dieses Projekt gekümmert. “Die Filmcrew wollte einen Ansprechpartner, der auf der Stelle eine Entscheidung treffen kann.”
Wucher fliegt auch für die Formel 1
Eine ähnliche Bekanntheit habe Wucher Helicopter zwischenzeitlich nur durch die seit 2014 laufende Beauftragung für die Formel 1 in Spielberg erhalten. Auch heuer habe das Vorarlberger Unternehmen dort den Heliport sowie den VIP-Shuttle zwischen dem Ring, den umgebenden Flugplätzen und den Hotels betrieben. Auch für 2016 habe man bereits den Auftrag bekommen, so Türtscher.
Umsatzplus
Wucher Helicopter erzielte im Geschäftsjahr 2014/15 (30.4.) einen Umsatz von rund zehn Millionen Euro, ein Plus von zwölf Prozent gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr. Aktuell werden 50 Mitarbeiter beschäftigt. Neben dem Hauptsitz in Ludesch betreibt Wucher auch zwei ganzjährige Außenstellen in Zell am See und in Laas in Südtirol. Dazu kommt der Winterbetrieb eines Rettungshubschraubers gemeinsam mit der Bergrettung Vorarlberg mit Stützpunkt in Zürs am Arlberg. (wpa/gübi)
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