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Jakarta: Zahl der Toten steigt

In der überfluteten indonesischen Hauptstadt Jakarta ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Mindestens 57 Menschen seien bei den Überschwemmungen ums Leben gekommen.  

Das sagte eine Vertreterin des indonesischen Gesundheitsministeriums am Freitag. Dringlichste Aufgabe sei es nun, den Ausbruch von Seuchen wie Typhus und Cholera sowie von durch Ratten übertragenen Krankheiten zu verhindern.

Zehntausende Menschen mussten nach Behördenangaben weiterhin in Notunterkünften bleiben, nachdem am Donnerstag heftige Regenfälle die Lage wieder verschärft hatten. Mehr als 420.000 Menschen sind bisher vor den Wassermassen geflohen. In den medizinischen Notfallzentren ließen sich nach Behördenangaben bereits rund 101.000 Flutopfer wegen Durchfall, Hauterkrankungen und Atemwegproblemen behandeln.

In vielen Teilen der Millionen-Metropole stand noch immer eine meterhohe, dreckige braune Brühe. Die Strom- und Wasserversorgung war vielerorts weiterhin nicht gewährleistet.

Um den Flutopfern eine baldige Rückkehr in ihre Wohnungen zu ermöglichen, spritzte die städtische Feuerwehr verschmutzte Straßen und Häuser mit Wasser und Desinfektionsmitteln ab. Mit Lastwagen und Booten wurde der verseuchte Schlamm abtransportiert. „Wir konzentrieren uns jetzt darauf, den Einwohnern Jakartas dabei zu helfen, ihre Häuser vom Schlamm und Müll zu befreien. Daher müssen sie vielleicht noch eine Weile in den Notunterkünften bleiben“, sagte die Vertreterin.

Aus Angst vor Plünderern weigerten sich die Bewohner einiger überfluteter Stadtteile, ihre Häuser zu verlassen. Sie wurden von Hilfsorganisationen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Trinkwasser versorgt. „Die Menschen werden noch Wochen auf Unterstützung angewiesen sein“, sagte der Leiter des Indonesienprojekts der Diakonie Katastrophenhilfe, Leonardo Ratuwalangon.

Die Überschwemmungen waren vor einer Woche durch sintflutartige Monsunregenfälle verursacht worden. Zeitweise waren 75 Prozent der Millionen-Metropole und ihrer Umgebung überflutet. Die indonesische Regierung schätzte den Schaden auf rund 350 Millionen Euro.

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