Nach Behördenangaben mussten zehntausende Menschen in Notunterkünften bleiben. Viele Flutopfer, die am Mittwoch in ihre Häuser zurückgekehrt waren und mit den Aufräumarbeiten begonnen hatten, flohen erneut vor den Wassermassen. Meteorologen rechneten für die kommenden Tage mit weiteren Regenfällen.
In vielen Teilen der Millionen-Metropole stand noch immer eine dreckige braune Brühe, die in der Nacht zu Donnerstag um bis zu einen Meter angestiegen war. Fast 170.000 Menschen seien weiter obdachlos, teilten die Behörden mit. Insgesamt mussten bisher rund 420.000 Einwohner ihre Wohnungen verlassen. Mindestens 56 Menschen kamen bei den Überschwemmungen ums Leben.
In den Notunterkünften – größtenteils Moscheen und Schulen – kamen die Ärzte mit ihrer Arbeit kaum nach. Knapp 58.000 Flutopfer ließen sich bereits wegen Durchfall, Hauterkrankungen und Atemwegproblemen behandeln. Das Gesundheitsministerium appellierte an die Bevölkerung, ausschließlich sauberes Wasser zu trinken. Unser Hauptanliegen ist es, den Ausbruch Hochwasser-bedingter Seuchen wie Typhus, Cholera und Masern zu verhindern, sagte ein Behördenvertreter.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen machten Jakartas Gouverneur Sutiyoso für das Ausmaß der Katastrophe mitverantwortlich. Die Stadtverwaltung hat keinerlei Anstrengungen unternommen, die am schlimmsten betroffenen Armenviertel entlang der meterhoch überschwemmten Flussläufe zu warnen, geschweige denn zu evakuieren, sagte der Leiter des Indonesien-Programms des katholischen Hilfswerks Misereor, Henry Schürmann. Vielen Menschen sei durch zerstörte Reisfelder und überflutete Fischtempel ihre Lebensgrundlage genommen, berichtete die Hilfsorganisation CARE.
Nach ersten Schätzungen der indonesischen Regierung beläuft sich der durch das Hochwasser entstandene Schaden auf rund 350 Millionen Euro. Die Überschwemmungen waren vor einer Woche durch sintflutartige Monsunregenfälle verursacht worden. Zeitweise waren 75 Prozent der Millionen-Metropole und ihrer Umgebung überflutet.
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