Ein monumentales Projekt mit leiser Präsenz
Es ist ein Projekt, das man kaum sieht – und dessen Wirkung man hoffentlich nie spüren muss. Nach Jahren der Planung und Bauzeit wurde das unterirdische Hochwasserschutzprojekt "Montjola" am Sonntag offiziell eröffnet. In der idyllischen Kulisse rund um den renaturierten Montjolaweiher in Thüringen feierten Bürger, Gemeindevertreter und Ehrengäste gemeinsam diesen Meilenstein.
"Es fühlt sich richtig gut an", sagte einer der sichtlich stolzen Bürgermeister in einer berührenden Ansprache. "Man spürt den Stolz, dass wir das gemeinsam geschafft haben."
Sicherheit für Generationen
Das Schutzsystem, das zu großen Teilen unter der Erde verläuft, ist so konzipiert, dass es im Falle eines Jahrhunderthochwassers enorme Wassermassen abfangen kann – und damit die tiefer liegenden Siedlungsräume in Thüringen und Bludesch schützt.
"Das ist kein Selbstzweck", betonte ein Gemeindeverantwortlicher. "Wir wollten bestmögliche Sicherheit für unsere Bevölkerung – und das Gefühl ist da: Es passt." Die breite Zustimmung der Bevölkerung war spürbar, ebenso wie die Geschlossenheit der Gemeindepolitik: Alle Gemeindevertreter hatten dem Projekt einstimmig zugestimmt.
Symbolik in Stein gemeißelt
Damit das Unsichtbare sichtbar wird, errichteten die Gemeinden ein Denkmal beim Montjolaweiher. In Form einer "Gesteinswelle" symbolisiert es sowohl die Gefahr durch Naturgewalten als auch den menschlichen Schutz davor. Grobe Natursteine stehen für Vermurungen, Hochwasser und Steinschlag, andere für Dämme, Uferschutz und Flussbausteine. Inmitten dieser Welle thront eine Statue der Heiligen Barbara – Schutzpatronin der Mineure, Tunnel- und Stollenbauer.
"Wir wollten zeigen, was das bedeutet, was hier unter der Erde entstanden ist", erklärte ein Projektbeteiligter. "Und dass beide Gemeinden – Bludesch und Thüringen – hinter diesem Vorhaben stehen."
Eine ungewöhnliche Tunnelpatin mit Herz
Unter den Ehrengästen war auch Manuela, die während der Bauphase als "Tunnelpatin" aktiv war – eine Rolle, die sie überraschend übernahm. "Ich bin ja eigentlich im Kindergarten tätig", erzählte sie schmunzelnd. Doch sie ließ sich auf die Aufgabe ein, brachte den Bauarbeitern regelmäßig kleine Aufmerksamkeiten vorbei – und baute so eine persönliche Bindung zu den Arbeitern auf, die bis heute anhält.
Hoffnung auf einen ruhigen Ernstfall
So wichtig das Projekt auch ist – alle Beteiligten teilen eine Hoffnung: dass es nie wirklich gebraucht wird. "Wir haben viel Geld in die Hand genommen", sagte ein Bürgermeister. "Und wir hoffen, dass wir es nie einsetzen müssen. Aber wenn doch – dann sind wir bereit."
Ein Jahrhundertprojekt also, das sich nicht in Beton oder Technik aufdrängt, sondern leise und wirkungsvoll seinen Dienst tut – im Dienst der Sicherheit und Lebensqualität für zwei Vorarlberger Gemeinden.
Quelle: LÄNDLE TV
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