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Jackson-Prozess in vollem Gange

Eine Flut von Anrufen und ein Millionen-Scheck standen am Montag (Ortszeit) im Mittelpunkt des Missbrauchprozesses gegen Popstar US-Michael Jackson.

Eine frühere Bank-Filialleiterin gab vor der Jury in Santa Maria im Bundesstaat Kalifornien zu Protokoll, dass ein Mitarbeiter Jacksons im April 2003 zwei Schecks im Wert von insgesamt 1,5 Millionen Dollar (1,166 Mio. Euro) gegen Bargeld eingelöst habe. Über Verbleib oder Verwendungszweck des Geldes wurden keine Angaben gemacht.

Als weitere Zeugen für die Anklage berichteten zwei Polizeiermittler über massenweise Telefonate von Jacksons Mitarbeitern im Februar 2003. Nach Angaben der „Los Angeles Times“ kam es in den Tagen nach der Ausstrahlung einer Aufsehen erregenden TV-Dokumentation, in der Jackson Hand in Hand mit seinem jugendlichen Beschuldiger zu sehen ist, zu mehr als 400 Anrufen.

Die Staatsanwaltschaft blieb der Jury am Montag eine Begründung schuldig, warum die hohe Zahl der Telefonanrufe als Beweismittel wichtig sein könnte. Prozessbeobachter rechnen damit, dass die Anklage damit ihren Vorwurf untermauern will, Jackson habe mit seinen Helfern den Komplott geschmiedet, die Familie quasi auf Neverland gefangen zu halten. Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte 46- jährige Popstar muss sich auch wegen Verschwörung zur Entführung und Freiheitsberaubung verantworten.

Im Kreuzverhör mit Jacksons Verteidigern räumten die Ermittler aber ein, dass keiner der Anrufe direkt auf Jackson zurückgeführt werden konnte. Die meisten Telefonate fanden zwischen seinen Helfern, Neverland-Angestellten und der Mutter des Teenagers statt.

Die Mutter des heute 15 Jahre alten angeblichen Missbrauchopfers hatte vor wenigen Wochen ausgesagt, dass sie nach Ausstrahlung der Dokumentation mit ihrer Familie auf Jacksons Neverland Ranch festgehalten worden sei. Sie seien dabei von Mitarbeitern des Sängers zur Aufnahme einer Video-Aussage gedrängt worden, in der sie Jackson als Vaterfigur und Gönner preisen.

Am Dienstag könnte die Anklage ihre Beweisaufnahme abschließen. Dies hatte Staatsanwalt Tom Sneddon in der vergangenen Woche in Aussicht gestellt. Am Montag war zunächst nicht bekannt, wer als letzter Zeuge für die Anklage aussagen würde.

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