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J: Atomwaffentransporte in Notfällen

Trotz Protesten der Opposition will die japanische Regierung in Ausnahmefällen Atomtransporte zulassen. US-Kriegsschiffen soll die Fahrt durch japanische Gewässer gestattet werden.

In Notfällen sei es möglicherweise unvermeidbar, dass amerikanische Kriegsschiffe mit Atomwaffen an Bord japanische Gewässer passierten, sagte Verteidigungsminister Fumio Kyuma am Freitag vor dem Sicherheitsausschuss des Unterhauses in Tokio.

Man erwarte jedoch, von den USA zumindest im Nachhinein über solche Durchfahrten informiert zu werden, betonte er. Ähnlich hatte sich Kyuma bereits in der vergangenen Woche geäußert, was die Opposition zu heftiger Kritik veranlasste. Japan verfolgte bisher strikt die Politik, keine Atomwaffen auf seinem Staatsgebiet zuzulassen.

Ein erster Atomtest des stalinistisch geführten Nordkorea Anfang Oktober löste Empörung in der Region und weltweit aus. Der UNO-Sicherheitsrat und auch Japan als einzelner Staat verhängten Strafmaßnahmen gegen das Regime in Pjöngjang. Nach dem Test willigte Nordkorea ein, die multilateralen Gespräche über sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. Die Wiederaufnahme des Dialogs soll noch im Dezember erfolgen. Nordkorea hatte die Sechs-Staaten-Gespräche mit Japan, China, Südkorea, den USA und Russland vor einem Jahr aus Protest gegen US-Finanzsanktionen unterbrochen.

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