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Italienischer Präsident: "Grenzschließung ist Illusion"

Mattarella warnt vor "Europa der Mauern".
Mattarella warnt vor "Europa der Mauern". ©AP
Angesichts der Flüchtlingsbewegungen an der Grenze zu Österreich hat der italienische Präsident Sergio Mattarella am Samstag die Grenzschließung als "Illusion" bezeichnet. Angesichts der "epochalen Dimension" des Flüchtlingsphänomens sei es illusorisch, "Kurzwege" einzuschlagen. Es gebe keine Alternative zur Einführung eines europäischen Asylrechts.

Wie Europa nach dem Fall der Berliner Mauer sich Osteuropa geöffnet habe, müsse sich die EU jetzt den Flüchtlingen öffnen und einen konstruktiven Umgang mit der Migrationswelle finden, sagte Mattarella, der sich live mit den Teilnehmern am Wirtschaftsforum “Ambrosetti” im norditalienischen Cernobbio einschaltete. Mattarella warnte vor dem “Schreckgespenst eines Europas der Mauern”, das Nationalismus und Populismus nähre.

“Die Welt ist in Bewegung”

“Die Welt ist in Bewegung. Die Flüchtlinge sind ein unbewaffnetes Heer, das nach Rettung strebt. Was kann man dagegen unternehmen?”, fragte Mattarella. Er meinte, dass die “Nord-Süd-Achse” für die europäische Agenda in den nächsten Monaten von entscheidender Bedeutung sein werde. Er rief die EU zur Zusammenarbeit mit ärmeren Ländern zur Förderung ihres Wachstums und zu einem verstärkten Kampf gegen Menschenhandel auf. Die beste Waffe gegen den fundamentalistischen Terrorismus sei zu beweisen, dass die Demokratien attraktiver seien, weil sie “Wachstumsmöglichkeiten statt Hass und Zerstörung bieten”.

(APA)

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