Nach der Sendung, in der der Geistliche mit verzerrter Stimme und mit abgedecktem Gesicht über seine Homosexualität erzählte, wurde der Bischof im Vatikan dennoch erkannt und seines Amtes in der Kleruskongregation enthoben, berichtete die römische Tageszeitung La Repubblica am Samstag.
Der Bischof, dessen Namen nicht bekanntgegeben wurde, hatte im Rahmen der vom TV-Kanal La 7 ausgestrahlten Sendung Exit erklärt, dass er sich bei Geschlechtsverkehr mit anderen Männern nicht schuldig fühle. Der Bischof tritt laut La Repubblica häufig im vatikanischen Sender Telepace auf, wo er als Kommentator ein Programm leitet. Neben dem Bischof wurden im Rahmen der Sendung weitere drei Priester anonym interviewt, sich zu ihrer Homosexualität bekannten.
Laut Repubblica wurde der Bischof im Vatikan erkannt. Er wurde nicht nur aller Ämter enthoben, gegen ihn leiteten die Justizbehörden im Vatikan auch eine Untersuchung ein. Seit einigen Tagen sei er aber spurlos verschwunden, schrieb das Blatt.
Im November 2005 hatte der Vatikan ein Dokument mit dem Titel Instruktion zu den Kriterien zur Unterscheidung von Berufungen bei Personen mit homosexuellen Tendenzen hinsichtlich ihrer Zulassung zum Seminar und zu Weiheämtern verfasst, das Richtlinien für die Zulassung Homosexueller zur Priesterweihe enthält. Die Kirche könne jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine so genannte homosexuelle Kultur unterstützen, hieß es in dem achtseitigen Papier.
Männer mit homosexuellen Neigungen, die nicht seit mindestens drei Jahren keusch leben, sollen dem Dokument zufolge künftig nicht mehr zu Priestern geweiht werden. Das Dokument löste weltweit scharfe Reaktionen aus.
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