Italienische Strandbetreiber proben den Aufstand

Vor einigen Jahrzehnten vergab der italienische Staat Konzessionen für bestimmte Strandabschnitte an Kriegsversehrte, die ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben konnten und so eine Einkommensquelle erhielten. Diese Konzessionen blieben innerhalb der Familien, da sie automatisch verlängert wurden. Dies soll sich nun ändern. Eine EU-Richtlinie fordert, dass die Betriebslizenzen europaweit ausgeschrieben und die Vergabe neu und transparent organisiert wird. Dies wollen die Betreiber der sogenannten Balneari – verpachtete Strandabschnitte – nicht hinnehmen.
Protestaktionen geplant: Strände öffnen später
Der Gewerkschaftsverband der Küstenunternehmen (FIBA) kündigte deshalb eine Protestaktion für den 9. August an. An diesem Tag werden Sonnenschirme, Liegestühle, Strandlokale und Kioske für zwei Stunden geschlossen bleiben: Die teilnehmenden Strandresorts in ganz Italien öffnen erst um 9.30 Uhr statt um 7.30 Uhr.
Die Betreiber der bei österreichischen Urlaubern beliebten Strände in der Provinz Udine, darunter Lignano Sabbiadoro, haben ihre Teilnahme bereits bestätigt. Auch in den Provinzen Ligurien und Livorno werden die Strandbäder zwei Stunden später öffnen als gewohnt. Weitere Streiks geplant
Mit dieser Aktion soll laut FIBA-Mitteilung "der Trägheit der Regierung angesichts der chaotischen Lage in der Branche ein Ende" gesetzt werden. Falls die Streiks ohne Wirkung bleiben, sind weitere Protestaktionen vorgesehen. So sollen die Strände am 19. August sogar erst um 10.30 Uhr öffnen.
Weitere Streiks in Sicht: Urlauber sollen wenig beeinträchtigt werden
Urlauber sollen von den Streiks möglichst wenig beeinträchtigt werden: "Trotz der Schwierigkeiten bleiben wir bestrebt, den Service zu gewährleisten", betonte die Geschäftsführung von FIBA Liguria gegenüber der Tageszeitung "La Repubblica".
(VOL.AT)
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