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Italien/Irak: Entführer wollen nicht verhandeln

Die Entführer der beiden im Irak entführten Italienerinnen wollen nicht über die Freilassung der Helferinnen verhandeln, solange die Regierung von Silvio Berlusconi ihre Truppen aus dem Irak nicht abzieht.

Dies berichtete die kuwaitische Tagezeitung „Al Rai al Aam“ in ihrer Sonntag-Ausgabe. Die Tageszeitung hatte am Samstag berichtet, dass die beiden am 7. September entführten Italienerinnen Simona Pari und Simona Torretta noch am Leben seien.

Die Tageszeitung, die sich „auf gut informierte Kreisen“ bezog, bestätigte am Sonntag, dass die beiden Freiwilligen am Leben seien, sie seien psychologisch stark mitgenommen. Die beiden Iraker, die mit ihnen entführt worden waren, befänden sich weiterhin in Gefangenschaft, weil sie den Geiselnehmern als Dolmetscher dienen.

Die beiden Extremistengruppen, die sich diese Woche zur Ermordung der beiden italienischen Helferinnen bekannt hatten, hätten nur geringes Gewicht unter den Rebellenorganisationen im Irak, hatte die Tageszeitung am Samstag berichtet. Ihre Bekenntnisse seien offensichtlich falsch.

Ziel der Entführer sei, Druck auf die Regierung von Silvio Berlusconi auszuüben, um sie zum Abzug der Truppen aus dem Irak zu bewegen, wie dies bereits Spanien getan habe. Laut den Quellen der Tageszeitung könne man das Ende des Geiseldramas nicht voraussehen.


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Hoffnung auf Ende des Geiseldramas

Italien hegt neue Hoffnung für die beiden im Irak entführten Helferinnen, nachdem die kuwaitische Tageszeitung “Al Ray Al Aam” am Samstag berichtet hat, dass Simona Pari und Simona Torretta am Leben seien und gut behandelt werden.

Tausende Menschen gingen am Samstagnachmittag in Rom auf die Straße, um die Freilassung der beiden am 7. September in Bagdad entführten Helferinnen zu fordern.

Die humanitäre Organisation „Eine Brücke für…“ (Un ponte per…), für die Pari und Torretta in Bagdad arbeiteten, rief die Römer auf, aus Solidarität für die beiden Helferinnen Friedensfahnen aufzuhängen. Vor dem römischen Regierungssitz fand ein Sit-in von Pazifisten statt, die den Abzug der italienischen Truppen aus dem Irak forderten, um das Leben der beiden Italienerinnen zu retten.

Die Helferinnen würden von einer Rebellengruppe gefangen gehalten, die sie „menschlich nach den Prinzipien des Islam“ behandle, hatte die kuwaitische Tageszeitung am Samstag unter Berufung auf „gut informierte Kreise im Irak“ berichtet. Die beiden Extremistengruppen, die sich diese Woche zur Ermordung der beiden italienischen Helferinnen bekannt hatten, hätten nur geringes Gewicht unter den Rebellenorganisationen im Irak. Ihre Bekenntnisse seien offensichtlich falsch, schrieb die Tageszeitung. Ziel der Entführer sei, Druck auf die Regierung von Silvio Berlusconi auszuüben, um sie zum Abzug der Truppen aus dem Irak zu bewegen, wie dies bereits Spanien getan habe.

Laut den Quellen der Tageszeitung könne man das Ende des Geiseldramas nicht voraussehen. Die Zeitung berichtete, dass die Regierung Berlusconi den hochrangigen Gesandten Nicola Calbari nach Damaskus geschickt habe. Dieser habe diplomatische Kontakte geknüpft, die zu den Kidnappern führen sollen.

In Rom befürchtet man jedoch, dass die „beiden Simonas“, wie die Freiwilligen in Italien genannt werden, an andere Rebellengruppen weitergegeben worden sein könnten. „Wir haben keinerlei Informationen, wir können nur noch beten“, sagte die Mutter von Simona Torretta, Annamaria.

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