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Italien verbietet Gesang in den Schulen

 Zu den Auflagen, die in Italien zu Beginn des neuen Schuljahres eingehalten werden müssen, zählt ein Verbot, in den Schulen zu singen. Gesangsunterricht könnte zur Verbreitung des Coronavirus beitragen, warnte das wissenschaftliche Komitee (CTS), das die Regierung in Sachen Covid-19 berät.

"Gesangsunterricht in der Klasse ist zu vermeiden. Studien haben ergeben, dass ein Covid-19-Träger in einem Chor bis zu 50 Personen anstecken kann. Speicheltropfen können in einem Umfeld von zwei Meter anstecken, beim Singen wächst diese Gefahr noch mehr", berichtete der bekannte italienische Virologe Andrea Crisanti in einem TV-Interview am Freitag. 

Das Gesangsverbot in den Schulen löste empörte Reaktionen aus. "Gesang hat für Kinder eine therapeutische Funktion. Es lehrt Kindern, mit anderen umzugehen, mit ihnen konstruktiv zusammenzuarbeiten. Ich sehe nicht ein, warum man Gesang verbieten sollte", kommentierte die Sopranistin Katia Ricciarelli. 

Der am 14. September geplante Beginn des Schuljahres nach sechsmonatiger Pause wegen der Coronavirus-Epidemie droht in Italien zu einem Kreuzweg zu werden. Unklarheit herrscht noch um viele Auflagen, die zum Neustart des Unterrichts eingehalten werden müssen. Wochenlang wurde heftig über die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften diskutiert. Beschlossen wurde, dass Kinder ab sechs Jahren keinen Mundschutz in der Klasse tragen müssen, wenn ein Meter Abstand zu anderen Schülern eingehalten werden kann. Diese Regel gilt für alle - von den Volksschülern bis zu den Maturanten. 

(APA/ag.)

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