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Italien und Malta: Flüchtlingstragödien

Vor Italien und Malta sind am Wochenende bei zwei Flüchtlingstragödien vermutlich mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Die ungewöhnlich starke Flüchtlingswelle hält weiter an.

n italienisches Fischerboot entdeckte am Samstagabend 40 Kilometer südlich von Malta ein Boot mit zwölf illegalen Einwanderern an Bord. Die Immigranten erklärten, acht Bootsinsassen seien verschollen und bei der Überfahrt wahrscheinlich ums Leben gekommen.

In der Nacht zum Samstag hatte die italienische Marine 14 Flüchtlinge südlich der Insel Lampedusa gerettet. 13 Menschen in dem Boot seien unterwegs verhungert und verdurstet, erzählten die Überlebenden. „Wir waren gezwungen, sie über Bord zu werfen.“

Die Flüchtlinge aus Eritrea, Ägypten und Mali seien in Libyen gestartet, hieß es. Jedoch sei kurze Zeit später der Motor ausgefallen, die Lebensmittel wurden knapp. Als sie von dem Schiff „Sibilla“ gefunden wurden, hatten sie 20 Tage ohne Nahrung und Wasser ausgeharrt. „Sie sahen aus wie Gespenster“, erinnert sich Kapitän Stefano Bricchi. Sieben seien in „kritischem Zustand“, zwei waren in ein Koma gefallen.

Nach einer ersten ärztlichen Notversorgung seien die Einwanderer in ein Krankenhaus in der sizilianischen Stadt Palermo gebracht worden, hieß es. Unterdessen hält die ungewöhnlich starke Flüchtlingswelle weiter an. Auf Lampedusa und Sizilien landeten auch am Wochenende wieder zahlreiche Boote mit illegalen Einwanderern. Erst am Freitag hatte EU-Justizkommissar Frattini angekündigt, künftig Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in enger Zusammenarbeit mit Libyen stoppen zu wollen.

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