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Italien: Regierung verlor auch Latium

Die italienischen Regierungsparteien haben bei den Regionalwahlen offenbar auch die Hauptstadtregion Latium verloren. Ministerpräsident Berlusconi war bemüht, die Bedeutung der Wahlen herunterzuspielen.

Nach vorläufigen Ergebnissen vom Montagabend kam die Mitte-rechts-Koalition von Ministerpräsident Silvio Berlusconi in Latium auf 46,8 Prozent der Stimmen, die Opposition auf 51,8 Prozent.

Der scheidende Regionalpräsident von der rechten Alleanza Nationale, Francesco Storace, gestand die Niederlage am Montagabend ein. Er wünschte seinem voraussichtlichen Nachfolger Piero Marrazzo von der Mitte-Links-Koalition eine erfolgreiche Arbeit. Im Vorfeld des Wahlganges hatte Storace gewarnt, im Falle seiner Niederlage im Latium werde sich auch auf Landesebene das Blatt wenden und die Linke an die Macht kommen.

In acht weiteren Regionen war schon am Nachmittag ein Sieg der Opposition gemeldet worden, dem Regierungslager scheinen dagegen nur zwei Regionen sicher: Venetien und die Lombardei. In zwei Regionen war das Rennen noch offen. Bisher hatte die Regierungskoalition in acht der 13 Regionen, in denen gewählt wurde, eine Mehrheit. Insgesamt gibt es in Italien 20 Regionen. 42 der 58 Millionen wahlberechtigten Italiener waren zu den Urnen gerufen.

Ministerpräsident Silvio Berlusconi war indes bemüht, die Bedeutung der Wahlen herunterzuspielen. Die Stabilität der Regierungskoalition in Rom sei nicht bedroht, sagte er. Und der für Regionalfragen zuständige Minister Enrico La Loggia von Berlusconis Partei Forza Italia sagte nach der Schließung der Wahllokale, die Abstimmung sei kein Referendum über die Regierung gewesen.

Außenminister Gianfranco Fini, Vorsitzender der rechtsgerichteten Nationalen Allianz (AN) bezeichnete die Wahl jedoch als schlechtes Zeichen für die bevorstehenden Wahlen: „Wir brauchen eine Menge Demut und viel Ernsthaftigkeit – nur dann kann das Ergebnis im Jahr 2006 noch zu Gunsten von Mitte-Rechts ausfallen. Die Regierung ist politisch geschwächt, aber das heißt nicht, dass wir zurücktreten.“

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