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Italien reagiert geschockt auf Monicelli-Selbstmord

Italien reagiert geschockt auf den Selbstmord des italienischen Filmregisseurs Mario Monicelli, der am Montagabend im Alter von 95 Jahren aus dem Fenster im fünften Stock eines Krankenhauses in Rom gesprungen ist.

“Monicelli hatte eine große Würde. Er konnte es nicht ertragen, im Alter seine Selbstständigkeit zu verlieren. In der letzten Zeit hatte seine Sehkraft nachgelassen, obwohl er bis vor kurzer Zeit noch gehen konnte. Er war ein gesunder Mensch, der es nicht ertragen konnte, von anderen abhängig zu sein”, sagte der Filmproduzent Aurelio De Laurentiis, der mehrere Filme Monicellis produziert hatte.

In den letzten Monaten hatte Monicelli einige gute Freunde verloren, darunter die im Juli verstorbene Drehbuchautorin Suso Cecchi D’Amico. “Man muss Monicellis Beschluss respektieren. Er hat uns allen den Respekt für die Regeln und die Toleranz gelehrt. Wenn man ihn jetzt fragen würde, warum er sich zum Selbstmord entschlossen hat, würde er antworten: ‘Das ist doch meine Angelegenheit'”, kommentierte der Schauspieler Michele Placido, der 2006 in Monicellis letzten Film “Le rose del deserto” (Die Rosen der Wüste) aufgetreten war.

Trotz seines hohen Alters war Monicelli immer noch sehr aktiv. “Vor fünf Tagen hatten wir über eine Aufführung gesprochen, die er für die Erdbebenopfer in L’Aquila organisieren wollte. Er war sehr freigiebig”, berichtete Placido.

Die Nachricht von Monicellis Tod erschütterte das Turiner Filmfestival, das derzeit in der piemontesischen Hauptstadt im Gange ist. “Monicelli war eine sehr vitale Person mit einem derart starken Charakter, das so ein Tod absolut unvorhersehbar war”, sagte der Direktor der Turiner Filmmuseums, Alberto Barbera.

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