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Italien: Prodi will bei Wahlsieg Truppen abziehen

Der italienische Oppositionsführer Romano Prodi will bei einem Wahlsieg im kommenden Frühjahr die italienischen Truppen aus dem Irak abziehen. Er hätte die rund 3.000 Soldaten niemals in den Irak geschickt.

Das sagte er in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Donnerstag. Sollte er die Wahlen gewinnen, werde er sofort einen Terminplan für den Abzug der Truppen festlegen. „Italienische Truppen sollen sich allein für Wiederaufbau und Hilfe einsetzen“, sagte der Oppositionschef. „Der Krieg hätte niemals stattfinden dürfen und er hat sicherlich unserem Kampf gegen den Terrorismus nicht geholfen“, sagte der frühere EU-Kommissionspräsident.

Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der häufig besondere politische Nähe zu US-Präsident George W. Bush demonstriert, hatte die Truppen nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen im Frühjahr 2002 in den Irak geschickt. Die italienische Regierung hat im September bereits mit einem Teilabzug ihrer Truppen begonnen. Rund 300 der 3.500 im Irak stationierten italienischen Soldaten wurden abgezogen.

Laut Geheimdiensten drohen islamische Terrorgruppen Italien immer wir mit Anschlägen, wenn Rom die Soldaten nicht bald heimholt. Nach Umfragen würden die Mitte-Links-Parteien derzeit bei Wahlen vor dem Mitte-Rechts-Lager der Regierungsparteien liegen. Allerdings gibt es nach wie vor politische Spannungen innerhalb der Linksparteien. Prodi war bereits von 1996 bis 1998 Ministerpräsident in Rom.

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