Am Samstag gab es erneut einen Toten in Neapel sowie ein weiteres Opfer in Bari. Beim Einsatz der Killer wurden zudem mehrere Menschen verletzt. Zuvor hatten Behörden und Medien einen 24-stündigen Waffenstillstand ohne Mord in Neapel bereits als Erfolg gefeiert.
Zugleich ist innerhalb der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi Streit über den rechten Weg im Kampf gegen das Verbrechen ausgebrochen. So stieß der Vorschlag auf Ablehnung, Hinweise zur Ergreifung der Täter mit Geld zu belohnen, wie es etwa in Deutschland üblich ist. Italienische Zeitungen bezeichneten eine solche Belohnung als Kopfgeld. Innenminister Giuseppe Pisanu wandte sich strikt dagegen. Der Vorschlag war im Zusammenhang mit der Ermorderung eines Tankstellenbesitzers in Norditalien gemacht worden.
Bei dem Großeinsatz der Polizei in Neapel in der Nacht zum Samstag gab es zahlreiche Hausdurchsuchungen und Kontrollen. In den Stadtteilen Scampia und Secondigliano, wo der Mafiakrieg besonders grausam tobt, wurden drei mutmaßliche Mafiosi festgenommen, denen unter anderem Geldwäsche vorgeworfen wird. Dem Kampf der Clans in Neapel sind seit Jahresbeginn 117 Menschen zum Opfer gefallen. In der vergangenen Woche war erstmals eine Frau ermordet worden. Es geht bei der Fehde um die Vorherrschaft im Drogen- und Waffenhandel.
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