Staatsanwalt Giuseppe Scelsi, der die Ermittlungen gegen Djukanovic leitet, ist der Ansicht, dass der Staatschef Montenegros die vom Zigarettenschmuggel erwirtschafteten Schwarzgelder auf geheime Bankkonten in der Schweiz und in Zypern versteckt haben könnte, berichteten italienische Medien am Donnerstag.
Die Ermittlungen stützen sich auf die Aussagen eines jugoslawischen Unternehmers, Srencko Kestner, der im vergangenen November in Chiasso, an der italo-schweizerischen Grenze, festgenommen und eine kurze Zeit in der lombardischen Stadt Como in Haft gehalten worden war. Kestner zählt zu den „Königen“ der balkanischen Schmuggler. Er soll in den neunziger Jahren Zigaretten aus Albanien, Kosovo, Serbien und Bosnien in mehrere EU-Länder exportiert haben.
„Djukanovic ist der politische Beschützer des internationalen Zigarettenschmuggels“, berichtete Kestner den Staatsanwälten, die eine Liste der Banken auf Zypern und in der Schweiz verfasst haben, auf deren Konten das Geld aus dem Zigarettenschmuggel geflossen sein soll. Auf der schwarzen Liste der italienischen Ermittler stehen auch mehrere Ex-Mitarbeiter Djukanovics sowie der serbische Unternehmer mit kroatischem Pass, Stanko Subotic, der dem montenegrinischen Präsidenten sehr nahe stand.
Djukanovic und einige seiner Mitarbeiter sollen von abtrünnigen Kronzeugen belastet worden sein. Die Ermittlungen beziehen sich auf die Periode Ende der neunziger Jahre bis 2000. Anti-Mafia-Staatsanwalt Scelsi ermittelt bereits seit Monaten gegen internationale Mafia-Organisationen, die dank des Zigarettenschmuggels über die Adria Geschäfte in Milliardenhöhe machen. Die Ermittlungen gegen Djukanovic seien eingeleitet worden, nachdem das römische Außenministerium bestätigt habe, dass der montenegrinische Staatschef nicht durch seine politische Immunität geschützt sei.
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