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Italien: Ende der Ära Ciampi

Am Montag endet die Ära von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi. Der zehnte Präsident der Republik übergibt nach sieben Jahren die Amtsgeschäfte an Giorgio Napolitano.

„Napolitano und ich haben viel gemeinsam. Wir kennen uns seit vielen Jahren und haben ähnliche Ansichten, was die Institutionen und die Demokratie betrifft“, sagte Ciampi im Gespräch mit Journalisten in Rom.

Der scheidende Präsident will sich nun eine Ruhepause gönnen. „Ich werde in meine Wohnung zurückkehren. Natürlich werde ich als Senator auf Lebenszeit im Parlament bleiben. Ich will aber ein wenig ruhen“, sagte der 85-Jährige. Am Montag wird Ciampi an der Vereidigung und Amtseinführung seines Nachfolgers teilnehmen. Napolitano hält seine Antrittsrede vor beiden Parlamentskammern. Darin will er die Prinzipien darlegen, an denen er sein Mandat auszurichten beabsichtigt.

Nach dem turbulenten Parlamentswahlkampf und dem knappen Sieg des Mitte-Links-Lagers unter Führung von Romano Prodi möchte der ehemalige Kommunist Napolitano die ideologische Spaltung überwinden. Polemik und Beschimpfungen sind ihm fremd. „Mein Vertrauen in die Politik ist noch nicht erloschen“, hat der 1925 geborene neue Präsident kurz vor seiner Wahl bekräftigt. Selbst Oppositionschef Silvio Berlusconi musste zugeben, dass Napolitano für das höchste Amt geeignet sei. Immer wieder erhielt das künftige Staatsoberhaupt Anrufe von Konservativen und Christdemokraten, die ihm ihre Wertschätzung ausdrückten.

Am Dienstag soll Napolitano Wahlsieger Prodi mit der Regierungsbildung beauftragen. Die neue Regierung sollte in etwa zehn Tagen ernannt werden. „Die neue Regierung wird solide sein, sie wird halten“, versicherte Prodi. Der neue Premier wird eng mit zwei Schwergewichten der Linksdemokraten (DS) zusammenarbeiten. DS-Präsident Ex-Premier Massimo D’Alema dürfte nach seinem Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur die Ämter des Vizepremiers und des Außenministers übernehmen. Zum zweiten Vizepremier soll der Chef der Sammelbewegung Margherita, Francesco Rutelli, aufrücken, der auch für den Posten des Innenministers im Gespräch ist.

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