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Italien: Demo vor dem Vatikan

Die Familien der drei italienischen Geiseln im Irak planen am Donnerstag eine Demonstration vor dem Vatikan, um die Befreiung ihrer Angehörigen zu fordern.

An der Demonstration werden sich Globalisierungsgegner, Anhänger der Grünen, der altkommunistischen Rifondazione, sowie der katholischen Organisation „Pax Christi“ beteiligen.

Die Organisatoren hoffen, dass der Papst aus einem seiner Fenster schauen und der Demonstration seinen Segen geben wird. Der Heilige Vater hatte bereits vor zehn Tagen beim sonntäglichen Gebet für die Befreiung der drei Geiseln Umberto Cupertino, Salvatore Stefio und Maurizio Agliana plädiert.

Die Demonstration wurde von Anhängern der Regierungsparteien kritisiert. „Wir können der Erpressung von gewöhnlichen Kriminellen nicht nachgeben“, betonte ein Sprecher der Partei des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Forza Italia. Am Montag hatte der arabische Fernsehsender Al Arabiya die drei Italiener in einem von den irakischen Entführern gedrehten Video gezeigt.

Sie würden die Männer töten, falls „das italienische Volk“ nicht innerhalb von fünf Tagen „Proteste gegen die italienische Militärpräsenz im Irak organisiert“, berichtete das staatliche italienische Fernsehen unter Berufung auf das Video.

„Wir demonstrieren für die Befreiung unserer Angehörigen nicht für den Abzug der italienischen Soldaten“, erwiderten die Familien der Geiseln, welche sich seit dem 12. April in den Händen irakischer Aufständischen befinden.

Die italienischen Geheimdienste befürchten, dass die drei Italiener bis zum für den 4. Juni geplanten Rom-Besuch von US-Präsident George W. Bush gefangen gehalten werden könnten, um die Regierung Berlusconi unter Druck zu setzen. Die Regierung in Rom vermittelt weiter, um die Italiener zu befreien, berichteten italienische Medien am Mittwoch.

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