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Italien befürchtet Racheaktionen

Nach der T-Shirt-Aktion des inzwischen zurückgetretenen italienischen Ministers Calderoli befürchtet Rom Racheaktionen gegen Italien. Die Sicherheitsmassnahmen um italienische Botschaften in arabischen Ländern wurden verschärft.

Auch italienische Unternehmen in diesen Staaten wurden aufgerufen, ihre Kontrollen zu verschärfen. Scharfe Sicherheitsvorkehrungen wurden in ganz Italien bei den Parteisitzen der Lega Nord, der Partei Roberto Calderolis, ergriffen.

Im Internet wurden Appelle in arabischer Sprache veröffentlicht, die zum Boykott der Gaslieferungen von Algerien nach Italien aufrufen. Auf einer Webseite mit angeblichen Verbindungen zum internationalen Terrornetzwerk El Kaida wurden Drohungen gegen Calderoli veröffentlicht, der als „Kreuzritter“ bezeichnet wurde.

Calderoli bereut nichts

Nach seinem Rücktritt erklärte Calderoli, er bereue sein Verhalten nicht. „Meine Sünde ist, dass ich kein Heuchler bin“, schrieb Calderoli in einem Kommentar, der am Sonntag vom Parteiblatt der Lega Nord „La Padania“ veröffentlicht wurde.

Trotz des Aufruhrs, den er mit seiner T-Shirt-Aktion ausgelöst hat, will Calderoli auf seine Kampagne nicht verzichten. Der Politiker der rechtspopulistischen Lega Nord kündigte an, dass er T- Shirts mit dem Slogan „Ich bin stolz, ein Christ zu sein“ drucken lassen werde.

Die T-Shirts mit dem umstrittenen Karikaturen des Propheten Mohammeds sind inzwischen zu einem Kultobjekt in Italien geworden. Calderoli liess von einem Freund aus Bergamo zwölf Karikaturen auf weisse T-Shirts drucken. Der Unternehmer will sie nun landesweit verkaufen.

Der italienische Aussenminister Gianfranco Fini rief erneut zu Verantwortungsbewusstsein auf. „Man muss ein korrektes und verantwortungsvolles Verhalten bewahren“, betonte Fini. Am Samstag hatte er die moslemische Moschee in Rom besucht.

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