Italien beendet Abzocke mit versteckten Blitzern

Italien macht Schluss mit der versteckten Raserei-Falle – Autofahrer dürfen auf mehr Fairness hoffen.
Im Jahr 2024 schöpften italienische Gemeinden erstmals über 1,7 Milliarden Euro aus Geschwindigkeitskontrollen – ein neuer Höchstwert, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter waren Mailand (204 Mio. €), Rom (145,8 Mio. €) und Florenz (61,6 Mio. €). Auffällig: Auch Kleinstgemeinden wie Carrodano (465 Einwohner) kassierten über 800.000 €, Colle Santa Lucia knapp 671.000 €, jeweils allein durch einen einzigen Blitzerstandort.
Kritik aus verschiedenen Richtungen
Kritiker warfen vor, viele Anlagen seien getarnt oder kaum sichtbar, oft in Kurven versteckt – was nicht mehr der Verkehrssicherheit diene, sondern der Einnahmesteigerung. Besonders Verkehrsteilnehmer aus dem Ausland meldeten Beschwerden; mehrere Klagen wurden eingereicht, etwa von einem Pendler, der binnen sechs Monaten knapp 28.000 € zahlen sollte.
Neue Regeln sollen Transparenz schaffen
Ab dem 12. Juni 2025 gelten folgende verbindliche Vorgaben für Blitzeranlagen:
- Tempolimits bis 50 km/h: feste Radarfallen sind verboten
- Mindestabstände: 1 km innerorts, 4 km außerorts zwischen festen Messstellen
- Mobile Blitzer: müssen angekündigt, gut sichtbar und technisch geprüft sein
- Getarnte oder unsichtbare Geräte sind untersagt
- Das Ministerium betont, dass es erstmals um Verkehrssicherheit gehe, nicht um Einnahmen.
Autofahrer profitieren, Gemeinden reagieren
Die Reform bietet Betroffenen klarere Regeln und bessere Verteidigungschancen gegen dubiose Verfahren. Für Kommunen jedoch sinken perspektivisch die Einnahmen. Die Neuregelung ist eine Reaktion auf öffentlichen Druck und steigende Rechtsstreitigkeiten.
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