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Italien: Anti-Terror-Übung in Mailand

In Mailand findet am kommenden Freitag die erste formale Anti-Terror-Übung in Italien statt. Dabei soll die Reaktionsbereitschaft der Sicherheitskräfte und anderer Behörden im Fall eines Terroranschlags getestet werden.

Hunderte von Polizisten und rund 2.000 Freiwillige werden zum Einsatz kommen, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ am Mittwoch. Ziel ist es, Terroranschläge auf den Mailänder Flughäfen Malpensa und Linate sowie auf den Bahnhöfen der Stadt zu simulieren.

„Die Sicherheitskräfte verfügen über abgestimmte Katastrophenpläne, sollte es zu Terror-Anschlägen wie in London kommen “, bestätigte der Mailänder Polizeichef Bruno Ferrante. Diese seien unter anderem auch detailliert abgestimmt auf die Mailänder Linien und vernetzt mit Feuerwehr und Rettung. Die Übung soll von TV-Kameras gefilmt werden. Die Bilder werden vom Krisenstab des Mailänder Polizeichefs überprüft, der die Übung koordiniert.

An der Übung sollen neben Mitarbeitern des Innenministeriums und den Sicherheitskräften auch die Feuerwehr, Rettungsdienste sowie Beschäftigte von Krankenhäusern und der Verkehrsinfrastruktur teilnehmen. Laut Ferrante wird in einem bestimmten Maß auch die Öffentlichkeit einbezogen bzw. betroffen werden, weil es sich um „keine Übung auf der grünen Wiese“ handeln werde.

Die Anti-Terror-Übungen sollen nicht nur auf Mailand beschränkt bleiben. Der italienische Innenminister Giuseppe Pisanu kündigte weitere Übungen in Rom, Turin und Neapel an. Italien hat in den vergangenen Wochen bereits die Kontrollen zur Sicherheit so genannter einfacher Ziele wie U-Bahn-Stationen, Bahnhöfe, Einkaufszentren und Banken erhöht.

Nach Angaben des Innenministers werden in Italien 8.000 Einrichtungen bewacht. Sicherheitsvorkehrungen wurden auch rund um die größten Kirchen in Italien ergriffen, darunter die Markus-Basilika in Venedig und die Kathedrale Santa Maria Novella in Florenz. Besucher werden gebeten, ohne Rucksäcke die Kirchen zu besichtigen.

Nach Angaben italienischer Medien hat die Polizei über 200 Carabinieri und Polizisten in Rom und Mailand eingesetzt, um die U-Bahn-Stationen zu kontrollieren. Italien gilt seit langem als Ziel islamischer Terroristen. Diese drohten mehrfach mit Attentaten, falls die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi nicht ihre Soldaten aus dem Irak abzieht.

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