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Ist eine Impfpflicht der einzige Ausweg?

Kanzle Kurz ist gegen eine generelle Impfpflicht
Kanzle Kurz ist gegen eine generelle Impfpflicht ©APA
Immer mehr europäische Länder setzen auf eine zumindest indirekte Impfpflicht. Ist dies der einzige Ausweg aus der Krise?

Die Debatte um eine Corona-Impfpflicht als Mittel gegen die Pandemie wird in Europa unterschiedlich geführt. Aber immer mehr Länder in Europa erhöhen den Druck auf die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

Frankreich

In Frankreich sind die Impfanmeldungen in die Höhe geschossen. Hintergrund ist die Ankündigung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, strengere Corona-Regeln einzuführen.

Macron hatte am Montag angekündigt, dass ein Test-, Impf- oder Genesungsnachweis künftig deutlich häufiger notwendig werde. Der Staatschef will damit mehr Menschen zur Impfung bewegen. Der Staatschef kündigte außerdem eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal mit drohendem Arbeitsverbot bei einem Verstoß an. Auch für die Gesamtbevölkerung stelle sich die Frage einer verpflichtenden Impfung.

England

Das britische Parlament hat einer Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte in Heimen in England zugestimmt. Ab Oktober müssen Heim-Mitarbeiter zwei Impfungen gegen das Virus vorweisen.

Griechenland

In Griechenland dürfen sich die Menschen künftig nur noch in den Innenräumen von Gastronomie- und Kulturbetrieben aufhalten, wenn sie gegen Corona geimpft sind. Beschäftigte im Gesundheitssektor und in der Altenpflege müssen sich zudem künftig verpflichtend impfen lassen - sonst können sie von ihrer Arbeit freigestellt werden.

Italien

In Italien gibt es die Pflicht-Impfung für Ärzte und anderes medizinisches Personal bereits seit Mai.

Deutschland

Deutschland lehnt eine Impfpflicht wie in Frankreich oder Italien ab. "Wir haben nicht die Absicht, diesen Weg zu gehen wie Frankreich", sagte Kanzlerin Angela Merkel.

Und in Österreich?

Bundeskanzler Kurz schließt eine generelle Impfpflicht für Österreich aus: "Niemand wird in Österreich zur Impfung gezwungen." Bezüglich einer Pflicht für "spezielle Bereiche oder Branchen" verwies er auf die Taskforce im Bundeskanzleramt und "die zuständigen Ressorts".

Auch der österreicsiche Epidemiologe Gerald Gartlehner hält eine Impfpflicht im Gesundheitsbereich wie in Frankreich für überlegenswert.

Für den Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, ist eine Impfpflicht in Österreich "kein Thema": "Die Politik lehnt das ab, das muss man akzeptieren", sagte Szekeres. Die Ärztekammer begrüßt es aber, dass bei Neuanstellungen im Gesundheits- und Pflegebereich ein Impfnachweis verlangt wird

(red)

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