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ISS: Zweiter Außeneinsatz

Auch beim zweiten Außeneinsatz von Astronauten der amerikanischen Raumfähre "Atlantis" sind wieder Teile im All verloren gegangen. Der Grund ist nicht geklärt.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA konnte am Mittwoch noch nicht klären, ob der rund 57 Gramm schwere Klemmbolzen in das Drehgelenk für die neuen Sonnensegel gefallen oder im Weltraum verschwunden ist. Bereits am Dienstag hatte US-Astronaut Joe Tanner einen Bolzen, eine Unterlegscheibe und Feder verloren. Diese Teile seien von der Raumstation weggeflogen und bedeuteten keine Gefahr, sagte der stellvertretende Space-Shuttle-Manager, John Shennon.

Die amerikanische Raumfähre „Atlantis“ soll nach ihrem elftägigen Weltraumeinsatz sicher zur Erde zurückkehren können. Die „Atlantis“ habe beim Start keinerlei Beschädigungen erlitten und eine weitere geplante Sicherheitsinspektion sei nicht notwendig, sagte Shannon. Die „Atlantis“ soll am 20. September wieder auf dem US- Weltraumbahnhof in Cape Canaveral landen.

Der US-Astronaut Dan Burbank und sein kanadischer Kollege Steve MacLean sollten beim zweiten Außenbordeinsatz am Mittwoch das Drehgelenk für die Sonnensegel für den künftigen Dauereinsatz vorbereiten. Dazu mussten sie während des sechseinhalbstündigen Einsatzes Halterungen und Arretierungen entfernen oder lösen sowie die Schutzverkleidung für das Drehgelenk entfernen. Vor dem Flug zur Raumstation mussten die sich drehenden Teile in dem Gelenk befestigt werden.

Das drei Meter im Durchmesser große Gelenk sollte sofort nach dem Außenbordeinsatz per Computer getestet werden. Es muss sich in beide Richtungen um 360 Grad drehen lassen, damit sich die riesigen Sonnensegel immer nach der Sonne ausrichten können. Die Segel sollen am Donnerstag entfaltet werden. Bei einem dritten Außenbordeinsatz sollen die „Atlantis“-Astronauten Heide Stefanyshyn-Piper und Joe Tanner dann an diesem Freitag die Abschlussarbeiten erledigen.

Wenn die Solarsegel in Betrieb genommen werden, verdoppelt sich die derzeitige Energieversorgung an Bord der 350 Kilometer über der Erde kreisenden ISS. Damit können künftig bis zu sechs statt bislang drei Astronauten an Bord der Raumstation arbeiten, leben und forschen. Zusätzliche Energie ist auch für zahlreiche Experimente notwendig.

Mit der „Atlantis“ hat die NASA die bemannten Transportflüge zum Ausbau der ISS wieder aufgenommen. Die Shuttle-Flüge wurden nach dem tödlichen Unglück der Raumfähre „Columbia“ vom 1. Februar 2003 gestoppt. Bereits im Mai 2003 hätte die „Atlantis“ die rund 293 Millionen Dollar teuren Solarsegel zum Außenposten der Erde fliegen sollen. Im vergangenen Juli hatte die „Discovery“ mit dem Deutschen Thomas Reiter an Bord Versorgungsgüter und Ersatzteile zur ISS gebracht.

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