Sie habe mit den Bildern keine politische Aussage machen, sondern lediglich ihre Erfahrungen bei der Armee zeigen wollen. Eden Abergil hatte auf der Internetplattform Facebook Fotos aus ihrer Armeezeit unter dem Titel “Die Armee – Die beste Zeit meines Lebens” eingestellt. Auf einem Bild ist sie neben palästinensischen Gefangenen zu sehen. Diese tragen Handschellen, und ihre Augen sind verbunden. Die Armee verurteilte Abergils Verhalten.
“Auf den Fotos war keine Gewalt und keine Respektlosigkeit oder sonst irgendetwas zu sehen, was eine Person verletzen könnte”, sagte Abergil. Trotzdem habe sie die Bilder wieder entfernt, nachdem ihr bewusst geworden sei, dass andere Menschen sich davon gekränkt fühlen. In einem anderen Interview wehrte sich die ehemalige Wehrdienstleistende gegen Vergleiche mit den Abu-Ghraib-Bildern. “Ich habe diese Häftlinge nicht erniedrigt und ich habe sie nicht geschlagen. Ich hab mich ihnen gegenüber nicht unangenehm verhalten. Es war etwas ganz anderes als das, was die amerikanischen Soldaten taten, mit denen mich manche vergleichen wollen”, sagte sie im israelischen Rundfunk.
Yehuda Shaul von der regierungskritischen Organisation ehemaliger Soldaten “Shovrim Shtika” (Brecht das Schweigen) sagte, die Fotos würden verdeutlichen, dass Israels Besetzung der palästinensischen Gebiete derart zur Routine geworden sei, dass man die Fähigkeit, die Palästinenser als menschliche Wesen zu betrachten, verloren habe. Die Fesselung und das Verbinden der Augen ist eine Routineprozedur bei der Festnahme von palästinensischen Gefangenen, um zu verhindern, dass sie fliehen.
Die palästinensische Regierung erklärte, die Bilder veranschaulichten die Mentalität der Besatzer, stolz auf die Demütigung von Palästinensern zu sein. Das Foto war nach Angaben Abergils 2008 in ihrem Stützpunkt gemacht worden, in dem oft Palästinenser verhört worden seien, die versucht hätten, aus dem Gazastreifen nach Israel zu gelangen. Auf die Frage, ob die Bilder Israels Ansehen geschadet hätten, sagte die Abergil im Rundfunk: “Wir werden immer angegriffen werden – was wir auch tun, wir werden immer angegriffen werden.”
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