Ein Treffen zu diesem Thema zwischen dem israelischen Verteidigungsminister Shaul Mofaz und dem ehemaligen palästinensischen Sicherheitsminister Mohammed Dahlan sei am Vorabend ohne Ergebnis zu Ende gegangen, sagte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Auch aus israelischen Regierungskreisen verlautete am Dienstag, der geplante Truppenrückzug aus mehreren Städten im Westjordanland werde sich verzögern.
Das Wiederaufflammen der Gewalt beherrschte das Gespräch von Mofaz und Dahlan. Aus israelischen Militärkreisen hieß es, Mofaz habe die Palästinenser aufgefordert, für ein Ende des Granatenbeschusses zu sorgen. Davon hänge ab, in wie weit Israel den Palästinensern im Westjordanland Verantwortung übertragen werde. Die beiden Politiker hätten außerdem vereinbart, dass die Kontrollübergabe nach der Rückkehr des israelischen Regierungsberaters Dov Weisglass aus Washington erneut verhandelt werden solle. Den bisherigen Plänen zufolge hätte Israel am Dienstag den Palästinensern die Kontrolle über Ramallah, Kalkilija, Jericho und Tulkarem übergeben sollen.
Es hieß, Israel will sich nicht mehr aus den genannten Städten auf einmal zurückziehen, sondern aus einer Stadt nach der anderen – zuerst wahrscheinlich aus Ramallah. Mit dem Abzug werde möglicherweise erst nach dem Treffen zwischen dem israelischen Regierungschef Ariel Sharon und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas begonnen. Dieses dürfte um den 8. Februar stattfinden. Ein palästinensischer Regierungsvertreter forderte Israel indessen auf, den Truppenabzug wie ursprünglich zugesagt auf einmal durchzuführen.
Unterdessen wurde die Grenze zwischen dem südlichen Gaza-Streifen und Ägypten wieder vollständig geöffnet. Zum ersten Mal seit sieben Wochen konnten Palästinenser wieder aus dem Gaza-Streifen ins Nachbarland reisen. Dutzende palästinensische Polizisten durchsuchten am Dienstag in der Früh in Rafah die ersten Passanten. Die israelische Armee hatte den Grenzposten geschlossen, nachdem radikale Palästinenser am 12. Dezember bei einem Anschlag fünf israelische Soldaten getötet hatten. Am 21. Jänner war die Grenze zunächst für Einreisende aus Ägypten geöffnet worden.
Nach dem tödlichen Schuss auf ein zehnjähriges Mädchen im Gaza-Streifen drohten die Hamas-Bewegung und sieben weitere gewaltbereite Organisationen mit Vergeltungsschlägen gegen Israel, sollten die Verbrechen andauern. Das Mädchen wurde am Montag auf dem Schulhof tödlich getroffen. Nach palästinensischen Angaben kam die Kugel von einem israelischen Armeeposten, Israel beschuldigte indessen Palästinenser, wahllos in die Luft geschossen zu haben. Gruppen feuerten später mehrere Mörsergranaten auf eine israelische Siedlung ab. Verletzt wurde niemand.
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