Israel verschiebt Freilassung palästinensischer Häftlinge

Grund seien die "wiederholten Verstöße der Hamas, einschließlich der Zeremonien zur Demütigung unserer Geiseln und der zynischen Ausnutzung unserer Geiseln für Propagandazwecke", hieß es.
Vorbereitungen abgebrochen
Deshalb habe Israel entschlossen, "die für Samstag geplante Freilassung der Terroristen zu verschieben, bis die Freilassung der nächsten Geiseln sichergestellt ist, und zwar ohne die demütigenden Zeremonien". Die Hamas hatte am Samstag im Gazastreifen sechs weitere Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Die Freilassung der Israelis erfolgte im Rahmen eines Abkommens mit Israel, in dem auch die Waffenruhe vereinbart wurde.
Im Gegenzug sollte Israel nach palästinensischen Angaben im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung rund 600 inhaftierte Palästinenser freilassen. Darunter sind 50 mit lebenslangen Haftstrafen. Die Vorbereitungen zur Freilassung der Häftlinge wurden am Abend laut Augenzeugen abgebrochen.
Propaganda-Video der Hamas sorgt für Entsetzen
Vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer in Uniformen hatten die Übergaben der sechs israelischen Geiseln in Rafah und Nuseirat im Gazastreifen am Samstag erneut mit Schaulustigen, lauter Musik und palästinensischen Fahnen inszeniert. Die Entführten wurden auf Bühnen vorgeführt. Sie erhielten von ihren bewaffneten Bewachern sichtbar Anweisungen, zu lächeln und der wartenden Menschenmenge zuzuwinken.
Israelische Medien verbreiteten am Abend ein Propaganda-Video, das zeigte, wie zwei israelische Geiseln von der Hamas gezwungen werden, von einem Fahrzeug aus die Freilassung ihrer Landsleute in Nuseirat aus nächster Nähe mitanzusehen, während sie selbst weiter in der Gewalt der Terrororganisation sind. "Dieser kalkulierte Akt der psychologischen Folter ist ein eklatantes Beispiel von Grausamkeit", heißt es in einer Stellungnahme des Forums der Geisel-Angehörigen.
(APA)
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