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Israel setzt Einsatz gegen Hamas fort

Israel hat am Dienstag seine Kampagne gegen das Sozial- und Finanzierungsnetz der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Westjordanland fortgesetzt. Gleichzeitig lockerte die Armee die Blockade des von Hamas kontrollierten Gazastreifens und öffnete einen Tag nach einem neuen Mörserangriff militanter Palästinenser wieder die Grenzübergänge.

In Nablus im nördlichen Westjordanland schloss die Armee ein Einkaufszentrum, in dem mehr als 70 Geschäfte untergebracht sind. Der Vorstandsvorsitzende des Zentrums sei der Hamas-Bürgermeister von Nablus, Adly Yaish, der gegenwärtig in Israel inhaftiert ist, sagten Einwohner der Stadt. Die Armee schloss den Angaben zufolge fünf weitere Einrichtungen der Hamas im nördlichen Westjordanland, darunter eine Solidaritätsgruppe für militante Häftlinge in Israel, eine islamische Handelsorganisation, eine Ärztevereinigung und zwei Hilfsorganisationen in den Flüchtlingslagern Askar und Balata.

Israel wirft Hamas vor, unter dem Deckmantel wohltätiger Aktivitäten Gelder zu sammeln, die auch in die Finanzierung von Terrorismus fließen. Bereits am Montag hatte die Armee vier soziale Einrichtungen in Nablus geschlossen, die mit Hamas in Verbindung stehen sollen.

Gegen Mittag wurden unterdessen die Grenzübergänge Sufa, Nahal Oz, Karni und Erez zwischen Israel und dem Gazastreifen auf Anordnung von Verteidigungsminister Ehud Barak wieder geöffnet. Der israelische Rundfunk meldete, Barak habe damit einer Bitte des ägyptischen Geheimdienstchefs Omar Suleiman Folge geleistet. Israel hatte die Übergänge, die seit Vereinbarung einer Waffenruhe mit Hamas vor knapp drei Wochen immer wieder geöffnet und geschlossen wurden, nach einem neuen Mörserangriff auf den Karni-Übergang am Montag wieder abgeriegelt.

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