Israel: Selbstmordattentäter tötet zwei Menschen

Die Polizei erklärte, der Attentäter habe den Sprengsatz inmitten einer Gruppe Jugendlicher gezündet.

Es war der zweite Selbstmordanschlag, seit dem In-Kraft-Treten des Waffenstillstands zwischen Israel und den Palästinensern am 8. Februar. Zwei Wochen später hatte sich ein Mitglied des Islamischen Jihads vor einer Discothek in Tel Aviv in die Luft gesprengt und fünf Israelis getötet. Auch Netanya war in der Vergangenheit wiederholt das Ziel von palästinensischen Selbstmordattentätern. Die Zahl der Anschläge ging jedoch seit dem Bau des israelischen Sperrwalls deutlich zurück.

Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erakat verurteilte den Anschlag von Netanya. Die Attentäter wollten offenbar die Bemühungen für eine friedliche Übergabe des Gazastreifens und eine Wiederbelegung des Friedensprozesses sabotieren, sagte er.

Zuvor war es in der Nähe einer jüdischen Siedlung im Westjordanland zu einer Explosion gekommen. Nach einem Bericht des israelischen Fernsehsenders Channel 10 soll es sich um die Explosion einer Autobombe bei der Siedlung Shavei Shomron gehandelt haben. Die Polizei erklärte, sie vermute einen Zusammenhang mit dem Anschlag in Netanya. In Verbindung mit der Autobombe habe man einen Verdächtigen festgenommen, der Mitglied des Islamischen Jihads sei.

In einer jüdischen Siedlung im Gazastreifen nahmen israelische Polizisten den Bruder von Bildungsministerin Limor Livnat fest. Noam Livnat zog im vergangenen Monat nach Shirat Hayam, um gegen den israelischen Abzug aus dem Gazastreifen zu protestieren. Bewohner der Siedlung wollten die Festnahme verhindern und setzten sich vor den Polizeiwagen auf den Boden. Sie wurden von den Beamten weggetragen. Die Streitkräfte erklärte, Soldaten seien zum Schutz der Polizisten abgestellt worden. Limor Livnat gehört der Likud-Partei von Ministerpräsident Ariel Sharon an und hat für den Abzug gestimmt.