Israel: Palästinenser Adnan beendet zweimonatigen Hungerstreik

Die israelische Staatsanwaltschaft teilte am Dienstag mit, man habe eine Einigung mit dem 33-jährigen Bäcker gefunden, der als Mitglied der Extremistenorganisation Islamischer Jihad im Dezember in einem Dorf bei Jenin im Westjordanland von israelischen Soldaten festgenommen worden war. Man werde seine Administrativhaft, die am 17. April endet, nicht verlängern. Die palästinensische Gefangenenorganisation Addameer teilte jedoch mit, man arbeite noch an einer Einigung. Sie nannte die Berichte über die Beendigung des Hungerstreiks “verfrüht”.
Die israelische Organisation “Ärzte für Menschenrechte” (PHRI) hatte gewarnt, das Leben Adnans sei in akuter Gefahr. Den Hungerstreik hatte er aus Protest gegen seine Haftumstände begonnen. Die israelische Armee wollte nicht mitteilen, was genau dem Jihad-Führer vorgeworfen wird. Eine Sprecherin teilte lediglich mit, man habe Geheimdienstinformationen gegen den Mann. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu nannte ihn am Montag einen “gefährlichen Terroristen”. UNO und EU hatten ebenso wie Amnesty International und Human Rights Watch (HRW) Sorge um das Leben des Palästinensers geäußert und die von Israel praktizierte Administrativhaft kritisiert, die auf die britische Mandatszeit zurückgeht und es ermöglicht, Sicherheitsgefangene sechs Monate und länger ohne Anklage festzuhalten.
Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B’tselem vom Dienstag hat sich die Zahl der in Administrativhaft gehaltenen Palästinenser seit dem Vorjahr um ein Drittel erhöht, 18 von ihnen seien über zwei Jahre in Haft, einer sogar über fünf Jahre. Auch der Vorsitzende des palästinensischen Legislativrats, Aziz Dweik, wurde von den Israelis in Verwaltungshaft genommen. (APA)
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