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Israel: Gaza-Häuser nicht abreißen

Israels Ministerpräsident Sharon ist dafür, die Häuser der jüdischen Siedler nach dem Abzug aus dem Gazastreifen intakt an die Palästinenser zu übergeben. Sie sollten abgerissen werden.

Entgegen den bisherigen Plänen, die Siedlungen abzureißen, sagte Sharon in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Zeitung „Yediot Aharonot“: „Ich wäre glücklich, wenn die Siedlungen nicht dem Erdboden gleichgemacht würden.“ Dies müsse aber mit der Palästinenser-Führung abgestimmt werden.

Alle 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen sollen ab Juli aufgegeben werden. Dem bisherigen Plan zufolge sollen die dort verbleibenden Gebäude abgerissen werden, um zu verhindern, dass die Siedlungen von radikalen Palästinensern übernommen werden.

Sharon hat sich aber bereit erklärt, einige Aspekte des Abzugs einschließlich der weiteren Nutzung der Gebäude mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas abzusprechen. Nach seinen Worten gibt es darüber Meinungsverschiedenheiten zwischen Abbas und dem palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Korei. Der palästinensische Minister Saeb Erekat bestritt dagegen, dass es interne Auseinandersetzungen darüber gebe. Zu Fragen der Folgen des israelischen Abzugs sei ein Ministerausschuss gebildet worden, sagte er.

Die palästinensische Polizei plant ihrerseits eine vorübergehende Kontrolle über die Siedlungen nach einem Abzug, um zu verhindern, dass Extremisten oder Hausbesetzer dort einziehen. Was jedoch dann weiter mit den Wohn- und Gewächshäusern sowie den anderen Einrichtungen passieren soll, ist bisher unklar. Insgesamt 8.500 jüdische Siedler sollen den Gaza-Streifen verlassen, in dem 1,3 Millionen Palästinenser meist in ärmlichen Verhältnissen leben.

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